"Mein Name ist Paule, ich bin vom SEK." Mit diesen Worten stellte sich der Chef der Firma Sandhasen-Express-Umzüge (SEK) dem närrischen Publikum beim Faschingsempfang der Stadt Lohr am Donnerstagabend in der Alten Turnhalle vor.
Der SEK-Mann (dargestellt von Lohrs Bürgermeister Mario Paul höchstselbst) berichtete, dass er den Umzug des Lohrer Bürgermeisters nach Sendelbach gefahren habe. Dass nach getaner Arbeit noch eine Kiste im Umzugsauto stand, war ihm zwar peinlich, aber er würde sie auf jeden Fall noch abliefern. Aber warum nicht erst einmal hineingucken?
Die Kiste war voller Bücher. "Zauneidechsenfang leichtgemacht" hieß eines, "Wahlkampf für Dummis" ein anderes. Dieses schaute sich unser SEK-Mann genauer an und stellte fest, dass es aus der Stadtbücherei entliehen und bereits vorbestellt war: von Dirk Rieb und Michael Kessel.
Außerdem fanden sich in der Kiste noch eine Interpretationshilfe für die Lohrer Plakatierungsverordnung und ein Ratgeberbuch. "Das ist doch was für die CSU, die wollen doch besser werden", lästerte SEK-Mann Paule mit Blick auf einen der Wahlkampfslogans der Lohrer Christsozialen.
Irrwitzige Musikprobe der Wombacher Klöaßköpf
Eine nicht alltägliche Musikprobe, so irrwitzig und anarchisch, als stamme sie aus einem Achternbusch-Film oder von Karl Valentin, boten die Wombacher Klöaßköpf mit ihrem Sketch "Die kleine Blasmusik". Ebenfalls von den Klöaßköpf stammte eine Jugendbütt mit Laura Zeuch und Nina Ott, die sich unter anderem darüber unterhielten, dass die Mutter zu Weihnachten einen Bauch bekommen und daraufhin beschlossen habe, abzunehmen. "Wieviel wiegst du denn?", wollte die Tochter wissen, doch die Mutter zierte sich. Damit war die Tochter nicht einverstanden. "Dann sag doch wenigstens die ersten drei Ziffern", forderte sie.
Um Jugendsprache ging es in dem Sketch "Der Vater mit seiner fremdsprachigen Tochter", den die Pflöcksber (Pflochsbacher) Keil darboten. Nach Meinung der Tochter gehört der Papa, der nur "Altdeutsch" spreche, halt doch schon zur "Generation Gammelfleisch".
Die Sendelbacher Sandhasen brachten sich mit einem Showtanz der Blauen Garde ein, die Lohrer Mopper ließen ihr Tanzmariechen Lea Feicht übers Parkett wirbeln.
Zwischen den einzelnen Programmpunkten gab es Schunkelrunden und am Ende fanden sich alle Teilnehmer, zu denen neben Abordnungen der Lohrer Mopper, der Sendelbacher Sandhasen, der Wombacher Klöaßköpf und der Pflochsbacher Keil auch eine Delegation der närrischen Römer aus Ruppertshütten gehörten, zu einer Polonaise durch den Saal ein; die Steinbacher Edelmannsköpf und die Rodenbacher Eulen waren laut SEK-Paule aufgrund anderer Termine verhindert.
Musikalisch begleitet wurde der Faschingsempfang vom Edgar-Sauer-Express.