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MARKTHEIDENFELD
Auf universitärem Niveau gearbeitet
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 |  aktualisiert: 07.10.2014 16:18 Uhr

Ferien sind Ferien sind Ferien: Spaß und Freizeit stehen da meist an ganz oberster Stelle. Einige wenige Schüler aber gestalten den Feriensommer ganz anders. So wie Josefine Heinl und Theresa Michel vom Balthasar-Neumann-Gymnasium (BNG), nämlich in der Sommerakademie.

Die Empfehlung zur Bewerbung kam von Schulleiterin Anne-Marie Greving und von Mittelstufenbetreuerin Tanja Leuchtweis: sich in neuer Umgebung mit anderen Jugendlichen einer wissenschaftlich anspruchsvollen Aufgabe stellen.

Theresa Michel bekam ihre Zusage recht früh für die „Europäische Talent-Akademie“ in Lindau. Ihr Projekt: „Wasser und Mee(h)r – der Bodensee“.

Josefine Heinls Zusage kam erst wenige Tage vor dem Start-Termin für die Schüler-Akademie Gaesdonck (bei Goch/Niederrhein) der Organisation „Jugendbildung in Gesellschaft und Wissenschaft“. Ihr Thema hieß: „Alles außer Hochdeutsch – wer wann wo wie spricht – und warum“.

„In intensiver fachlicher Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fragestellungen wird in jedem Kurs ein fachspezifisches Thema auf universitärem Niveau erarbeitet“, so heißt es im Text auf den Teilnahme-Zertifikaten, die die beiden bekamen. Für die beiden Elftklässlerinnen, 16 und 17 Jahre alt, war es eine Herausforderung: Zielführendes Diskussionsverhalten, Verantwortungsbewusstsein und kritische Reflexionsfähigkeit nebst einer Einführung in wissenschaftliche Methoden und Präsentations- und Dokumentationstechniken waren gefragt.

Theresa leistete am Bodensee viel Feldarbeit, entnahm in ihrer Gruppe Wasserproben, die im Mikroskop weiteruntersucht wurden, auch in Kontakt zu einer Gruppe, die sich mit Trinkwassergewinnung aus der Luft beschäftigte.

Josefine untersuchte Entstehung und Entwicklung von Dialekten und Sprache, ein nicht nur für sie „faszinierendes Thema, weil es ja im Alltag ständig um uns herum ist.“ Dazu hat sie in ihrer Gruppe eine über ein Jahrhundert alte Studie zur Dialektforschung neu bearbeitet, ergänzt und fortgeführt. „Wir haben Interviews unter den knapp 100 Teilnehmern gemacht und dabei genug Material für unser Thema finden können“, sagt Josefine.

Theresa wird in einem Nachtreffen im November die Ergebnisse ihrer Arbeit noch einmal analysieren, Josefine wird zusammen mit anderen Gruppenmitgliedern ein Buch herausgeben, in dem jeder einzelne Teilnehmer einen eigenen Beitrag publizieren wird.

In der knapp bemessenen Freizeit bei der Veranstaltung waren die jungen Damen ebenfalls gefordert. Josefine gestaltete Musikaufführungen mit – auf einem sehr hohen Niveau, wie der Mitschnitt der Auftritte zeigt. Auch Theresa hat ein Zertifikat „Aktive Mitgestaltung beim kursübergreifenden Angebot Tanz“.

Beide können sich nach der Sommerakademie durchaus vorstellen, in den Bereichen, in denen sie gearbeitet haben, später auch „zu bleiben“. Zum Nulltarif gib es die Sommerakademie allerdings nicht, aber eine Woche Ferien auf Mallorca wäre wohl teurer.

 
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