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Lohr
Auf Tour für die Energiewende: Radfahrer legten Stopp im Lohrer Isolatorenmuseum ein
Zu Gast bei Lothar Vormwald (links) in seinem Isolatorenmuseum: Mitglieder des Landesverbands für erneuerbare Energien Nordrhein-Westfalen legten auf ihrer Radtour 'Energiewende erFAHREN 2023' Stopp in Lohr ein. 
Foto: Rita Gress | Zu Gast bei Lothar Vormwald (links) in seinem Isolatorenmuseum: Mitglieder des Landesverbands für erneuerbare Energien Nordrhein-Westfalen legten auf ihrer Radtour "Energiewende erFAHREN 2023" Stopp in Lohr ein. 
Rita Greß
 |  aktualisiert: 09.09.2023 03:00 Uhr

Mächtiger Andrang herrschte am Freitagnachmittag im und um das Lohrer Isolatorenmuseum von Lothar Vormwald in der Haaggasse. 50 Mitglieder des Landesverbands für erneuerbare Energien Nordrhein-Westfalen (LEE NRW) legten dort, vom Münsterland kommend, einen Zwischenstopp auf ihrer siebentägigen Rad-Tour "Energiewende erFAHREN 2023" ein.

Vormwald beherbergt in dem von ihm 2004 aufgebauten, denkmalgeschützten Museum 600 Isolatoren. Insgesamt ist er stolzer Besitzer von weiteren 7000 Exemplaren aus aller Welt. Sie stammen von Alaska bis zum Feuerland. Unter ihnen befinden sich Raritäten renommierter Porzellan-Manufakturen wie Rosenthal, Meißen, Saba aus München oder der Königlichen Porzellan-Manufaktur KPM Berlin. Vormwald ist einer von 36 Sammlern in Europa. Zum größten Teil hat er seine Isolatoren in den einzelnen Ländern selbst abgebaut, andere hat er mit Gleichgesinnten getauscht. Sein Museum ist in seiner Art einmalig in Deutschland.

In seinem fachkundigen Vortrag informierte der gelernte Starkstromelektriker die Radfahrerinnen und -fahrer über Herkunft und Materialien der aus Porzellan, Glas oder verschiedenen Kunststoffen bestehenden Isolatoren. Unter anderem ging er auf die Entstehung des ersten Isolators 1848 ein und erläuterte die Funktion des Bauteils der Elektrotechnik, welches den Stromfluss zwischen elektrischen Leitern verhindert.

Je weiter wir nach Süden kamen, desto weniger Windräder und Photovoltaik sahen wir auf den Dächern.
Lennart Demes, PlanET Biogas Group in Nordrhein-Westfalen

"Das Museum ist einzigartig und das Thema Isolatoren spielt eine zentrale Rolle in unserem Anliegen Energiewende", sagte Tour-Teilnehmer Christoph Austermann. Er ist der politische Sprecher der BBWind Projektberatungsgesellschaft in Münster. Seine Meinung teilten BBWind-Kollege Simon Kiffmeier und Lennart Demes von der PlanET Biogas Group in Nordrhein-Westfalen. Eines sei ihnen während der Tour aufgefallen, sagte Demes: "Wir kommen aus einer Region, in der die Energiewende schon fortgeschrittener ist. Je weiter wir nach Süden kamen, desto weniger Windräder und Photovoltaik sahen wir auf den Dächern."

Mit ihrer Tour wollen die Fahrerinnen und Fahrer ein Zeichen setzen in Richtung Politik und Gesellschaft. Eine erfolgreiche Energiewende sei nur möglich, wenn alle Technologien Hand in Hand agierten und die Politik sämtliche erneuerbaren Energien mit höchster Priorität vorantreibe. Die Tour des LEE NRW startete im Vorfeld der Landtagswahlen in Bayern und Hessen. Sie beinhaltete Stationen zu Geothermie, Windenergie, Photovoltaik, Biogas, Wasserkraft, Infrastruktur auf Fahrradwegen, den Besuch der Umwelt- und Mobilitätsmesse im Bürgerpark Dorsten und des Windradabends in Aschaffenburg sowie die Besichtigung einer Solarfabrik, einer CNG-Tankstelle (Compressed Natural Gas; Biomethan und Erdgas) und eines ehemaligen Kernkraftwerks.

An jeder Station wurden Erkenntnisse, Erfahrungen und zum Teil Wünsche von Bürgern im Goldenen Buch festgehalten. "Das Buch übergeben wir am Ende der Tour an die bayerischen und hessischen Landespolitiker", sagte Austermann. Nach dem Stopp in Lohr und einem von Vormwalds Frau Daniele angebotenen Imbiss ging die Fahrt weiter nach Würzburg und tags darauf zum Abschlusstreffen mit dem Bayerischen LEE in Nürnberg.

Der Landesverband für erneuerbare Energien Nordrhein-Westfalen ist ein Interessenverband von Unternehmen, Vereinen, Initiativen und engagierten Bürgern zur Förderung des landesweiten Ausbaus aller Formen regenerativer Energien. Mit ihrer Radtour wollen die Teilnehmenden Politik und Gesellschaft auf eine dringend notwendige Energiewende hinweisen. Vergleichbare Touren hatten sie bereits im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 nach Berlin absolviert und vor der NRW-Landtagswahl 2022 nach Düsseldorf.

 
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