
Er ist klein, unscheinbar und doch ein wichtiger Indikator für die Natur: Der Wendehals, eine seltene Spechtart, steht im Mittelpunkt einer systematischen Kartierung im Landkreis Main-Spessart. Von 1. April bis 31. August wird erforscht, wo dieser bedrohte Vogel noch vorkommt und was zu tun ist, um seinen Lebensraum zu schützen. Das berichtet das Landratsamt Main-Spessart in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.
Der Wendehals, eine seltene Spechtart, lebt in reich strukturierten Landschaften und bevorzugt in Unterfranken Streuobstwiesen und Weinberge mit Feldgehölzen. Da er auf arten- und strukturreiche Lebensräume angewiesen ist, dient er als Indikator für die ökologische Vielfalt. Ziel der Kartierung ist es, Maßnahmen zum Schutz dieser gefährdeten Art zu entwickeln.
Die Erfassung findet überwiegend in Streuobstbeständen und Offenland folgender Gemeinden statt: Arnstein, Birkenfeld, Frammersbach, Gemünden, Gössenheim, Gräfendorf, Karlstadt, Kreuzwertheim, Lohr am Main, Marktheidenfeld, Markt Retzbach, Neustadt am Main, Retzstadt, Rieneck, Roden, Steinfeld, Triefenstein und Urspringen.
Organisiert wird die Kartierung vom Vogel-Experten Hartwig Brönner im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde. Der Wendehals gilt als Charakterart der Streuobstwiesen. Im ersten Kartierungsjahr 2024 wurden 20 Reviere der Vogelart im Landkreis identifiziert. Die Art besiedelt bevorzugt sommerwarme, halboffene Gebiete mit ausreichend Baumhöhlen und einem reichhaltigen Insektenangebot. Eigentümer von Streuobstwiesen können den Wendehals unterstützen, indem sie: Frühmahdstreifen anlegen, Ameisennester als Nahrungsquelle fördern und Baumhöhlen erhalten.
Ansprechpartner: Michelle Horn-Cetinköprülü, Untere Naturschutzbehörde, E-Mail streuobst@Lramsp.de, Tel.: (09353) 793-1875.