Die Berufsschule Main-Spessart mit Standorten in Karlstadt und Lohr hat den Weg hin zu einem klimaneutralen Schulbetrieb beschritten, sie will zertifizierte Klimaschule werden.
"Einfach ist das Ganze nicht", räumte Schulleiter Gerhard Hecht bei der Auftaktveranstaltung am Donnerstag in Karlstadt ein. Umso mehr freute er sich darüber, dass der ehemalige Bundestagsabgeordnete und aktuelle Präsident der "Energy Watch Group", Hans-Josef Fell, als Festredner gewonnen werden konnte. Fell "brenne" für die Sache, er sei der "ideale Brandbeschleuniger".
Fell malte ein sehr düsteres Bild von der Zukunft der Erde angesichts des Klimawandels. Um dem entgegenzuwirken, um die Erde abzukühlen, müssten alle Treibhausgas-Emissionen gestoppt und der Atmosphäre zudem Kohlenstoffdioxid entzogen werden, beispielsweise durch großflächige Aufforstungen und biologische Landwirtschaft.
Kern des Klimaschutzes sei die Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien, sagte Fell. Seinen Worten nach erfolgen 60 Prozent der Investitionen in diesem Bereich in China. Aber auch in Deutschland nehme der Ausbau der erneuerbaren Energien Fahrt auf. Im Hunsrück habe Windkraft zum Wohlstand beigetragen, es gebe dort keine Gemeinde mehr mit Schulden. Als weitere erneuerbare Energien nannte Fell unter anderem Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie.
"Wir sollten mutig an diese Aufgaben herangehen", rief Fell den vor ihm sitzenden Berufsschülerinnen und -schülern zu – dann bestehe vielleicht noch die Chance, die Erde wieder abzukühlen. Für ihr Vorhaben Klimaschule wünschte er ihnen viel Erfolg.
Grußworte sprachen der Karlstadter Bürgermeister Michael Hombach und Lohrs Zweiter Bürgermeister Dirk Rieb; eine Videobotschaft kam von der bayerischen Kultusministerin Anna Stolz als Schirmherrin. Die Veranstaltung wurde live an den Schulstandort Lohr übertragen.
Im Anschluss an die Reden gab es noch verschiedene Workshops zum Thema Klimaschule.