2014 gelangte ein Fotobüchlein in das polnische Nationalmuseum Majdanek, das ein neunjähriger Junge aus dem Städtchen Chelm 1942 am Wegesrand gefunden hatte.
Bei Nachforschungen stellte sich heraus, dass dieses Büchlein Serry Adler aus Urspringen gehört hatte. Über dieses Büchlein und seine ursprüngliche Besitzerin spricht diesen Dienstag der Historiker Dr. Leonhard Scherg in der Alten Turnhalle in Lohr.
Die 16-jährige Serry war zusammen mit ihren Eltern, mit 42 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus Urspringen und mit 852 Juden aus Unterfranken 1942 nach Polen deportiert worden. Auf dem Todesmarsch nach Sobibor ging das Büchlein verloren.
Referent Leonard Scherg erläutert die Bilder des Fotoalbums und unternimmt anhand weiterer Dokumente eine Rekonstruktion des Lebens von Serry Adler. Scherg war Bürgermeister in Marktheidenfeld und hat sich der Erforschung der Heimat verschrieben. Veranstalter des Vortrags sind die Volkshochschule Lohr und der Geschichts- und Museumsvereins Lohr.
"Das Fotobüchlein der Serry Adler", Dienstag, 28. Februar, um 19.30 Uhr in Lohr, Alte Turnhalle. Eintritt frei.