
Vor 150 Jahren kämpften Preußen und Österreich-Ungarn um die Vorherrschaft in Deutschland. Unterfranken war mit Nüdlingen/Kissingen, Greußenheim, Neubrunn, Uettingen, Roßbrunn und Helmstadt einer der großen Kriegsschauplätze.
Am 10. Juli 1866 kämpften die preußischen Truppen in und um Kissingen sowie in Hammelburg gegen die mit Österreich verbündete bayerische Armee, bis am 27. Juli der Krieg mit der Beschießung der Festung Marienberg in Würzburg zu Ende ging. Die Kämpfe bei Roßbrunn, Uettingen und Hettstadt am 26. Juli 1866 waren die letzten größeren Gefechte.
Aus Karbach nahmen sechs Einwohner am Feldzug gegen die Preußen teil, darunter Martin Schüppert, Zunftmühlenbesitzer und Vorsitzender des Krieger- und Veteranenvereins von 1880 bis 1925. Schüppert, geboren am 26. Mai 1844 in Hafenlohr, kämpfte im fünften Infanterie-Regiment, später zusammen mit fünf Karbachern auch in Nüdlingen und Uettingen und 1870 in Frankreich. Dort war er beim Etappendienst und kümmerte sich um die Lebensmittelversorgung auf den Märschen. Schüppert zog mit Kriegsbeginn an die Front, ab 1866 von Kleinostheim und Dettingen über die Rhön bis nach Ingolstadt und Eichstätt. „Auf dem ganzen Marsch hatten wir Bier und Essen, so viel wir wollten“, erinnerte er sich.
„Im März 1926 war Schüppert geistig und körperlich noch frisch und er kam fast jeden Tag zum Gottesdienste, wo er kräftig mitbetete und mitsang“, heißt es in den Aufzeichnungen von Pfarrer Wörner. Schüppert wurde am 23. Oktober 1912 für seine vielfältigen Verdienste mit der „Prinzregenten-Luitpold-Medaille“ ausgezeichnet.
Weitere Kombattanten waren Georg Herbert, Bernhard März, Johann-Adam Schmitt, Anton Herberich, Simon Heeg und Willibald Dürr.