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Steinbach
Anwohner kritisieren Raser in Steinbach
Eva Wetteskind ist neue Leiterin der Kindertagesstätte in Steinbach.
Foto: Steffen Schreck | Eva Wetteskind ist neue Leiterin der Kindertagesstätte in Steinbach.
Steffen Schreck
 |  aktualisiert: 27.04.2024 02:44 Uhr

Rund 50 Interessierte kamen zur Bürgerversammlung in die Bike Lodge im Lohrer Ortsteil Steinbach. In rund zwei Stunden nutzten die Bürger die Gelegenheit, um Kritik zu äußern und Fragen zu stellen. Die meisten Sorgen konnte Bürgermeister Mario Paul den Bürgern nehmen oder Abhilfe ankündigen. Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung gaben Auskunft bei Fachfragen.

Bürgermeister Paul freute sich über den "sehr großen Zuspruch" und nannte die drei Hauptthemen der Versammlung: Aktuelles zu Kindergarten und Schulkindbetreuung, die Erneuerung der Abwasserdruckleitung Steinbach-Sendelbach sowie der Verkehr im Ortsteil. Im Laufe der Versammlung ergab sich, dass die Themen alle auch gemeinsame Schnittpunkte haben. Entsprechend betrafen Fragen und Kritik zumeist mehrere Punkte auf einmal.

Zunächst stellte sich Eva Wetteskind als neue Leiterin der Kindertagesstätte in Steinbach vor. Als neue Leiterin stellte sich Eva Wetteskind vor. Die 40-Jährige ist seit 1. April im Amt. Sie wohnt derzeit in Frammersbach, wird aber nach Steinbach ziehen, wie sie sagte.

351 Verstöße gemessen

Im Anschluss stellte der Bürgermeister die Auswertung von Geschwindigkeits-Messpunkten in Steinbach vor. In der Lohrer Straße gab es in 45 Stunden bei 11.155 gemessenen Fahrzeugen 351 Verstöße, wovon 36 mit einem Bußgeld geahndet wurden. Eine Verstoßquote von 3,15 Prozent. In der Hofstettener Straße waren es in 43,8 Stunden 3981 Fahrzeuge, 189 Verstöße und neun Bußgeldbescheide. Eine Quote von 4,75 Prozent.

Der Bürgermeister betonte, dass der Verkehr an sich in Steinbach bereits das Problem sei. Bei der letzten Erhebung 2018 seien es in 24 Stunden 9000 Fahrzeuge und 500 Schwerlastfahrzeuge gewesen. Zahlen, die laut Bürgermeister heute mindestens noch gelten würden. Philipp Halbritter, der für das Verkehrsrecht bei der Stadt Lohr zuständige Mitarbeiter, erläuterte die Zahlen. "Jeder Verstoß ist einer zu viel", machte Halbritter deutlich. Die Verstoßquote insgesamt würde im Mittel liegen. Dennoch gebe es weiter Handlungsbedarf und damit Messungen.

Zu schnell an Haltestellen

Vor allem an den Haltestellen sei dies sehr bedenklich. Ein Anwohner kritisierte, dass vor allem die Messstelle an der Lohrer Straße "sehr sichtbar sei". Es würde dort extrem gerast und erst kurz davor gebremst. Er sprach von 90 Stundenkilometern, mit denen dort gefahren werde, was an Haltestellen unzumutbar sei. "Tun sie etwas", schickte er an die Stadtverwaltung. Er meinte damit Verkehrsberuhigungen wie Pflanzkübel oder Inseln.

Bürgermeister Paul konnte die Kritik nachvollziehen. Er meinte, bei der Deckensanierung vor etwa zehn Jahren sei die Gelegenheit verpasst worden, Beruhigungen einzubauen. Weiter habe es bereits vier gescheiterte Versuche gegeben, dort Tempo 30 einzuführen. Dafür gebe es keine Rechtsgrundlage in der Straßenverkehrsordnung. Schon die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Kilometer pro Stunde für die Zeit der Baustelle sei schwer zu bekommen gewesen. Da gerade an den Haltestellen so gerast wird, nutzte eine Bürgerin die Gelegenheit und machte an dieser Stelle Werbung, um weitere Schulweghelfer zu bekommen.

 
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