Aufgrund eines Antrages der Sinn-Anlieger in Obersinn befasste sich der Marktgemeinderat mit der Erstellung eines Hochwasserschutzkonzeptes für den Bereich des regelmäßigen Überflutungsgebietes. Wegen der immer extremeren Wetterereignisse und dem damit verbundenen schnelleren Anstiegs der Pegel bleibt den Anwohnern zunehmend weniger Zeit, sich vor den Wassermassen zu schützen. Daher beantragten die Anlieger ein Tätigwerden des Marktes Obersinn. Hierzu erschienen zahlreiche Besucher, überwiegend aus den betroffenen Gebieten, im Sitzungssaal der Marktgemeinde.
Zuständigkeit liegt beim Freistaat Bayern
Bürgermeisterin Lioba Zieres teilt mit, dass die Kommune in den letzten Jahren nicht untätig gewesen sei und bereits im Hintergrund viele Bemühungen liefen, um den Hochwasserschutz voranzutreiben. Da es sich um ein Gewässer der ersten Ordnung handele, liege die eigentliche Zuständigkeit beim Freistaat Bayern, bzw. dem Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg. Daher finde am 27. Februar ein gemeinsamer Termin mit diesem im Rahmen der nächsten Gemeinderatsitzung statt. Außerdem wurde der Antrag der Anlieger unmittelbar an das Wasserwirtschaftsamt weitergeleitet.
Da ein effektiver Hochwasserschutz nur in Zusammenarbeit mit den anderen Sinn-Anliegern möglich ist, führe die Gemeinde bereits seit zwei Jahren mit vielen Nachbargemeinden Gespräche, um ein gemeinsames Schutzkonzept zu erstellen. Hierzu ergänzte sie, dass im Bundesland Hessen keine Wasserwirtschaftsämter mit der Zuständigkeit betraut sind, sondern das Regierungspräsidium in Darmstadt zuständig ist.
Solch notwendige, überregionale Konzepte seien allerdings sehr kostspielig und langwierig, was sich an Erfahrungswerten der Rhön-Allianz zeige. Mit der Erstellung eines solchen geförderten Konzeptes seien lediglich die Grundsteine gelegt, anschließend müsse eine aufwändige und teure Realisierung erfolgen. Daher hat der Markt Obersinn kurzfristig mit dem Amt für ländliche Entwicklung Kontakt aufgenommen. Hier können im Rahmen des Förderprogrammes "Flur.Natur" Einzelmaßnahmen gefördert werden. Es sind die Erneuerung und Ergänzung von Regenrückhaltebecken vorgesehen, deren Realisierung nun zeitnah erfolgen kann.
Feuerwehr erstellt Einsatzplan für Hochwassergeschehen
In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Obersinn wird ein Einsatzplan für Hochwassergeschehen erstellt, in dem auch die Rettung von Personen aus überfluteten Gebieten forciert wird. Zum individuellen Hochwasserschutz wird den Sinngrund-Gemeinden in der nächsten Zeit ein mobiles Hochwasserschutzsystem vorgestellt. Ergänzend zu alledem wurde das Thema Hochwasserschutz auch schon in der Sinngrundallianz in verschiedenen Sitzungen besprochen. Hier gebe es zwar ein Umdenken der Nachbargemeinden, jedoch keine Patentlösung.
Abschließend bat Zieres um Handlungsvorschläge aus den Reihen der zahlreichen Besucher. Diese schlugen unter anderem ein regelmäßiges Ausbaggern der Sinn, eine Entfernung von Bewuchs und Ablagerungen, Erneuerung der Gräben in den Reithwiesen sowie eine Überprüfung und Erneuerung der Sinnmauer vor. Zudem wurde angeregt, einen Damm zu errichten, den Ablauf zu verändern oder Bereiche gut abzugrenzen und den baulichen Schutz zu verbessern.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die Beschaffung einer Kehrmaschine für den gemeindlichen Bauhof zum Preis von 5938 Euro bei der Fa. BayWa AG (Großostheim) einstimmig beschlossen, ebenso die Beschaffung eines Benzin-Rasenmähers zum Preis von 2088 Euro bei der Firma Mähler (Gössenheim).
Zum Abschluss informiert Bürgermeisterin Zieres, dass die Ortseingangsschilder ausgetauscht werden sollen, und präsentiert dem Gremium verschiedene Mustervorschläge. Hierzu werden im Nachgang Kostenvoranschläge eingeholt.
