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Lohr
Anton Hofreiter sagt, wie sich die B26n verhindern lässt
Der grüne Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, informierte sich über die Pläne zum Bau der B26n.  Ist er der nächste Verkehrsminister und was bedeutet das für das Projekt?
Anton Hofreiter (im blauen Anzug) informierte sich über das Bauprojekt B26n. Unser Bild zeigt ihn zusammen mit (von links) Wolfgang Weis, Torsten Ruf, Bärbel Imhof, Erwin Scheiner, Armin Beck, Gerhard Kraft und Mathilde Lembach am Romberg in Sendelbach. Im Hintergrund ist Wombach zu sehen.
Foto: Klaus Gimmler | Anton Hofreiter (im blauen Anzug) informierte sich über das Bauprojekt B26n. Unser Bild zeigt ihn zusammen mit (von links) Wolfgang Weis, Torsten Ruf, Bärbel Imhof, Erwin Scheiner, Armin Beck, Gerhard Kraft und ...
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:08 Uhr

Vielleicht war es ja der künftige Verkehrsminister in einem Kabinett Scholz oder Laschet, der sich von den örtlichen Grünen und Vertretern des Naturschutzes die Pläne für den Bau der MSP-Spange durch das Buchental erklären ließ. Der grüne Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, war am Mittwoch zu Gast in Lohr. Er wurde von zirka 60 Menschen am Schützenhaus zwischen Sendelbach und Pflochsbach empfangen. 

Von dort ging es ein paar Schritte hoch in den Wald unterhalb des Rombergs, von wo man eine gute Sicht auf die geplante Trasse hat. Torsten Ruf als Vorsitzender der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz Lohr zeigte, wo laut Plan die dritte Brücke gebaut werden soll. "Etwa beim Obi soll sie den Main überqueren", sagte er und er machte deutlich, dass dies unbedingt verhindert werden müsse. Die Trasse durchschneide das ökologisch höchst wertvolle Buchental. Orchideen und Zauneidechsen seien gefährdet.

Gleich zu Beginn betonten die örtlichen Vertreter der Grünen und des Bund Naturschutz, dass sie das ganze Straßenbauprojekt B26n verhindern wollen, also auch den schon in der Planfeststellung befindlichen Abschnitt von Arnstein nach Karlstadt. Der grüne Wahlkreiskandidat für die Bundestagswahl, Armin Beck, sagte unter Applaus, die Grünen seien "der Notausschalter für eine völlig gescheiterte Verkehrspolitik". Man müsse das Ruder herumreißen.      

B26n ein Dinosaurierprojekt

Die grüne Kreisrätin Bärbel Imhof nannte die B26n "ein Dinosaurierprojekt", welche über die geplante MSP-Spange Tausende von Fahrzeuge zusätzlich nach Lohr bringe und die Stadt und Rechtenbach im Verkehr ersticken lasse. Erwin Scheiner, Kreisvorsitzender des Bundes Naturschutz, ist überzeugt, dass es das gesamte Straßenbauprojekt nicht geben wird – dies allein aus finanziellen Gründen. Er sprach von einer gigantische Kostensteigerung, die jetzt schon abzusehen sei. Eine Trasse durch das Buchental ist aus seiner Sicht aus ökologischen Gründen unvorstellbar.

Anton Hofreiter informierte sich über die B 26n. 
Foto: Klaus Gimmler | Anton Hofreiter informierte sich über die B 26n. 

Anton Hofreiter, den seine Parteifreunde Toni nennen, war offensichtlich gekommen, um sich über die B26n zu informieren. Konkret nahm er dazu keine Stellung. Er machte aber deutlich, dass es mit den Grünen in der Regierung eine Verkehrswende geben werde, die sämtliche Projekte auf den Prüfstand stellt. Deutschland habe gemeinsam mit Holland das dichteste Straßennetz  auf der Welt, sagte er. Was jetzt gebraucht werde, seien mehr Investitionen in Bus und Bahn.

Maßgeblich für den Bau von Verkehrsprojekten wie die B26n sei das Fernstraßenausbaugesetz, sagte Hofreiter. Das Positive daran sei, dass sich dieses mit einer Mehrheit im Bundestag ändern lasse. Das wäre einfach möglich, ohne Entschädigungen oder Abfindungen bezahlen zu müssen. Das Negative aber, so Hofreiter, diese Mehrheit gebe es derzeit nicht und er nannte die SPD, FDP, CDU und CSU, die aus seiner Sicht einer veralteten Verkehrspolitik nachhängen. Nur mit starken Grünen im kommenden Bundestag könne die B26n aus dem Ausbaugesetz gestrichen werden, so Hofreiter.   

Gegner der B26n hoffen auf Verkehrswende 

Hofreiter war schon Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und ist neben Katrin Göring-Eckardt Vorsitzender der grünen Bundestagsfraktion. Insofern wäre eine Besetzung mit ihm als Minister keine Überraschung, sollten die Grünen in der nächsten Regierung das Verkehrsministerium erhalten. Zu solchen Spekulationen äußerte er sich allerdings nicht. Für die Gegner der B26n scheint dies aber eine Hoffnung zu sein.   

 
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  • Gunder Kluge
    Hofreiter Verkehrminister wäre ein emenz großer Schaden für Deutschland, Quo vadis Deutschland.
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  • Franken48
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Wenn wir hier Schweizer Verhältnisse hätten

    wäre vmtl. niemals die Diskussion über die "Westumfahrung WÜ" aufgekommen.

    Weil aber in D Bahnstrecken stillgelegt, die Bahn als solche "privatisiert", Post und Stückgut auf die Straße verlegt, Weichen, Bahnhofsgleise, Industrieanschlüsse rausgerissen werden mussten, Landesregierungen sich bis heute auch mit fragwürdigsten Mitteln gegen die Reaktivierung stillgelegter Strecken wehren und viel zu wenige stehen dagegen auf, braucht sich mMn niemand über irgendwas zu wundern - schon gar nicht über neue Straßen auch vor der eigenen Haustür.

    Eine andere Verkehrspolitik kann sich nicht damit erschöpfen, irgendwelche Straßen einfach nicht zu bauen, sondern müsste ganzheitlich jahrzehntelange Fehlplanung und -entwicklung korrigieren. Und es muss allen klar sein, dass das nur funktioniert, wenn alle mitmachen - einfach nur gegen Straßen vor der eigenen Nase protestieren, aber selber munter weiter Auto fahren geht dann gar nicht!
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  • robert.erhard@gmx.de
    Die B26n ist alternativlos!
    Hofreiter und die Grünen dagegen schon! Das war purer PR Aktionismus!
    Unter dem Deckmantel Klimaschutz, Pariser Klimaschutzabkommen, CO2 oder Artenschutz wird alles verpackt ohne dass der Mensch, die Umwelt, die Belastgungen in den Focus rücken! Die Bürger Arnsteins gelten nichts in den grünen Überlegungen! Tiere und Blumen gelten mehr als der Mensch!
    Lösungen oder Alternativen werden nicht gesucht! Wer schützt die Menschen in den Orten vor dem Verkehr? Wer vor Feinstaub, Lärm oder den Gefahren?
    Da helfen grüne Ideologie und Verbote nicht weiter!
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  • bertgs
    Ortsumgehungen für Arnstein und die weiteren Orte sind sicher nötig, aber keine B. 26 n, die den Verkehr dann eben nach Wiesenfeld, Karlstadt usw. verlagert. Da vermischen sie was. Für das, was die B 26 n Kisten wird, könnten im kleinen funktionierende Ortsumgehungen mit vergoldeten Leitplanken gebaut werden, das wäre immer noch günstiger und würde keinen Durchgangsverkehr anziehen.
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  • jebusara@web.de
    Baut die B26n endlich, sie wird dringend benötigt und müsste seit Jahren fertig sein.
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  • robert.erhard@gmx.de
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  • rauch.reinhard@t-online.de
    Die B26n brauchen wir hier nicht. Entlastung im Werntal durch die B26n auf Kosten von mehr Verkehrsbelastung in Rechtenbach und den Anwohnern in den Lohrtal-Gemeinden ist doch keine Lösung. Dazu auf Kosten Aller, weil 230 Hektar Natur zerstört und 400 Mio Euro verbaut würden. Im Jahr 2021 sollten wir verstanden haben, dass immer neue Straßen nur noch mehr Verkehr und Probleme verursachen.
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  • Franken48
    Toni hast du gesehen, dass wir die B26n brauchen, und das so schnell wie möglich.
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  • webewue
    Armes Deutschland, bei so einem Verkehrsminister! Unglaublich, nach Scheuer gibt es noch eine Steigerung!
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  • rasputin32
    Wieso ist Hofreiter nicht nach Arnstein weitergefahren und hat den Leuten dort auch erklärt, dass er das ganze Projekt stoppen würde?
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  • rauch.reinhard@t-online.de
    @rasputin32, lassen Sie uns das tun. Wann und wo treffen wir uns? Wir gehen von Haus zu Haus und ich erläutere in Arnstein, warum die B26n keine Lösung ist. Und dann gehen wir gemeinsam nach Rechtenbach und Sie erklären den Anwohnern dort, warum sie mit B26n statt 600 dann 1100 LKW pro Tag ertragen sollen, damit in Arnstein statt 500 dann 400 LKW pro Tag durchfahren. Zahlen siehe b26neu.de BA3
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  • schneidere3
    Ein Narr, der in unserer Gegend (B 26 alt) die Grünen wählt
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  • rauch.reinhard@t-online.de
    @schneidere3, wer bei immer weiter absinkenden Grundwasserständen, großflächig vertrockneten Waldflächen,..., einfach so weitermachen will, der ist ein Narr. Und soll das bitte auch genau so seinen Kindern, Enkeln und all den anderen erklären, die das ausbaden müssen.
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  • Karin Gossmann-Walter
    "Konkret nahm er dazu keine Stellung", schwach....
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  • arminbeck
    Die Aussage "Konkret nahm er dazu keine Stellung" ist insoweit richtig, als MdB Hofreiter keine speziellen Aussagen zur B26n traf. MdB Hofreite hat jedoch klargestellt, dass er und Bündnis 90/Die Grünen schon aus verkehrstechnischen Gründen dringend ein Ende des Neubaus von Straßen, wie der B26n anstreben. Herr Hofreiter, als Biologe hat insbesondere auf die Natur- und Artenschutz verwiesen und die Gefahren, welche für diesen von weiteren Straßenbauten ausgehen.
    Armin Beck
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  • rainbird
    Warum spricht Hr Hofreiter nicht klar gegen die B26n aus? Das ist ja wohl eine Nullnummer von ihm gewesen. Ich bin selbst in der bi gegen die B26n und bin etwas enttäuscht. Auch einen Konter hätte ich von seinem Parteikollegen Hr Beck erwartet...
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  • molinarius21
    Unser zukünftiger MdB Beck will das Ruder herumreißen. Wir haben überfüllte Straßen, Verkehrsstress pur. Es muss sich etwas ändern, das stimmt. Bei 85 Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gibt es in diesem Land ca. 80 Millionen Kfz (jeglichen Couleurs). Verkehrschaos vorprogrammiert, daran wird die B 26 n, seit 1983 wird davon gesprochen, auch nichts mehr ändern. Die B 26 n ist schon längst "überholt". Die Frage ist nur, wie die Grünen die Verkehrspolitik ändern wollen, insbesondere im ländlichen Raum. Mit den "Beuteln", der Verkehrsteilnehmer, die auf ihren PKW, ihren Verbrenner nach wie vor angewiesen sind, damit ist es schon einmal nicht getan. Mir fehlen schlichtweg neue Verkehrskonzepte, Stichwort: ÖPNV. Dazu äußern sich die Grünen, genau wie die anderen Parteien, schon seit Jahrzehnten. Eine Aktionismus lässt sich aber bis heute vermissen. Ehrlicher wäre gewesen zu sagen: Schwieriges Thema, ein Lösung haben wir auch noch nicht! Dem G. Kraft wäre das Mandat auch gut gestanden.
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  • Arcus
    Wenn wir den Mlimasxhutz und das Pariser Abkommen ernst nehmen, darf dieses Projekt nicht genehmigt werden.
    Der Verkehrsbereich muss massivCO2 einsparen. Mit weiteren Straßen wird das nicht gelingen. Die Schiene, der Fuß und der Radverkehr müssen gestärkt werden. Deshalb müssen die Mittel dorthin fließen.
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