Die Firma HTK GmbH hat eine Änderungsgenehmigung für die Anlage zur Aufbereitung und zum Umschlag von Abfällen der im ehemaligen Natopdepot und heutigen Gewerbegebiet von Karsbach beantragt. Kürzlich informierten sich die Gemeinderäte vor Ort über den Sachstand und die Planung.
„Rückblickend betrachtet, war die Entscheidung, im Jahr 1998 das ehemalige Natodepot als Recylingpark zu nutzen, richtig“, sagte der Prokurist des Unternehmens Kirsch, Jürgen Steigerwald. Es sei eine große Aufgabe gewesen, das Gelände und die Bunkeranlage nutzbar zu machen. Der frühere Gemeindewald der damals noch selbstständigen Gemeinde Karsbach wurde 1978 als Areal von 17,5 Hektar an die Bundesvermögensverwaltung verkauft und bis 1989 für militärische Zwecke genutzt, ergänzte Bürgermeister Martin Göbel den Rückblick.
„Derzeit dienen das Gelände und die dort errichteten Anlagen vorrangig dem Umschlag von Pappe und Papier sowie Plastikmaterialien, Pet-Flaschen und Elektrokabeln“, erläuterte Steigerwald auf dem Rundgang, den auch Tina Kirsch begleitete. In der Vergangenheit habe man auch eine Papiersortieranlage aufgestellt. Diese ging aber nie richtig in Betrieb. Die Marktlage habe die Planungen einfach überholt. Bei den sinkenden Papierpreisen sei eine Sortierung nicht mehr wirtschaftlich gewesen. Heute werden Papier und Karton entweder lose umgeschlagen oder zu Ballen gepresst.
Die Mengenströme, die mit der ursprünglichen Genehmigung vorgesehen waren, haben sich im Laufe der Zeit geändert. Über eine Änderungsgenehmigung könne man die Planung wieder den neuesten Erfordernissen und Marktentwicklungen anpassen. Ursprünglich habe man auch den Hausmüllumschlag für dieses Gelände vorgesehen. In der Vergangenheit wurde das aber auf einem Gelände direkt in Gemünden realisiert.
„Wir haben im Jahr 1998 sieben Betriebseinheiten beantragt und genehmigt bekommen“, erläuterte Planer Uwe Görisch dem Gemeinderat. Nun habe man auf Vorgabe der Firma Kirsch mit der jetzigen Änderungsplanung vieles herausgenommen, was nicht realisiert worden sei. Trotz Bereinigung habe man dennoch aufgrund der geänderten gesetzlichen Vorgaben nun 17 Betriebseinheiten mit höherem Detaillierungsgrad ausweisen müssen.
In der vorgelegten Planung sind weiterhin das Sozialgebäude und die stillgelegte Tankanlage enthalten. Des Weiteren wurden unterschiedliche Abstell- und Umschlagsflächen für Container, Kabelreste, Kunststoffe, Papier, Holz und Glas ausgewiesen. Die Planung ist bereits mit dem Landratsamt vorbesprochen, informierte Bürgermeister Göbel. Er bedankte sich für die Informationen. Einstimmig befürwortete das Gremium die neue Planung.
Erneut diskutierten die Gemeinderäte in der Nähe der Heßdorfer Biogasanlage über einen Antrag auf Neubau einer landwirtschaftlichen Mehrzweckhalle. Nach der aktuellen Stellungnahme des Amts für Landwirtschaft ist die Halle aufgrund der Privilegierung prinzipiell genehmigungsfähig, informierte Göbel. Er und weitere Gremiumsmitglieder äußerten jedoch Bedenken wegen der exponierten Lage auf einem Hügel, der geplanten Höhe des Pultdaches von zehn Metern und der möglichen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.
Die Planung sieht ferner eine Bestückung mit Sonnenkollektoren vor. In der weiteren Beratung bat der Rat den Bauwerber, ein Gesamtkonzept der Anlage mit Stall und Silos als zusätzliche Entscheidungshilfe vorzulegen. Ferner solle eine niedrige Wand geprüft werden.