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Gemünden
Annette Fröhlich wird neue Polizeichefin in Gemünden
Mit der aus Wiesenfeld stammenden Annette Fröhlich leitet erneut eine Frau die Polizeistation Gemünden. Ihre Vorgängerin wird jetzt intensiv mit Corona zu tun haben.
Annette Fröhlich aus Wiesenfeld wird neue Chefin der Polizei in Gemünden.
Foto: Polizei | Annette Fröhlich aus Wiesenfeld wird neue Chefin der Polizei in Gemünden.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 01.04.2020 02:10 Uhr

Auf Oberkommissarin Nina Reusch als erster Frau an der Spitze der Polizeistation in Gemünden folgt – wieder eine Frau. Annette Fröhlich, 44, aus Wiesenfeld übernimmt ab 1. April den Chefposten in Gemünden. Ihre Vorgängerin war für sechs Monate in Gemünden. Als nächstes wechselt Reusch ins Polizeipräsidium Unterfranken in die Koordinierungsgruppe Corona, wie sie der Redaktion erzählt. Eigentlich hätte der Dienstellenleiterwechsel diesen Freitag feierlich in der Alten Kirche Wernfeld vonstatten gehen sollen, aber wegen der Coronakrise wurde auch dieser Termin abgesagt.

Hauptkommissarin Fröhlich ist derzeit im Präsidium unter anderem die Beauftragte für das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Die 44-Jährige wohnt mit ihrem Lebensgefährten in Wiesenfeld, wo sie auch aufgewachsen ist. Die Nähe des Wohnorts zur Polizeistation garantiere, dass sie im Einsatzfall schnell erreichbar und vor Ort sei, so Polizeipräsident Gerhard Kallert.

"Ich wollte nie was anderes werden, von klein auf."
Annette Fröhlich, Hauptkommissarin

Annette Fröhlich begann nach der Mittleren Reife an der Realschule in Karlstadt ihren Dienst bei der Polizei. "Ich wollte nie was anderes werden, von klein auf", erzählt sie. Nach Ausbildung und Lehrgang in Nürnberg und Würzburg sammelte sie ihre ersten polizeilichen Erfahrungen in München. Dort verrichtete sie sowohl in der Einsatzhundertschaft als auch in der Polizeiinspektion 11 in der Münchner Altstadt ihren Dienst. Unter anderem war sie zwei Wochen in der zum Oktoberfest eingerichteten "Wiesn-Wache" eingesetzt. "Es ist was ganz anderes, weil du nur mit Besoffenen zu tun hast", sagt Fröhlich zu ihrem Wiesn-Einsatz. Es sei eine sehr lustige, aber auch anstrengende Erfahrung gewesen – "und danach brauchst du frei" und man müsse sich erst einmal wieder einen anderen Ton angewöhnen.

Ab 2005 bis 2011 war Fröhlich Dientsgruppenleiterin der Polizei Karlstadt

Nach der Rückkehr nach Unterfranken und stets sehr guten Leistungen, etwa bei der Polizeiinspektion Aschaffenburg-Land, begann sie im Jahr 2003 mit dem Studium für den gehobenen Dienst an der Fachhochschule für den öffentlichen Dienst in Sulzbach-Rosenberg. Ab dem Jahr 2005 übernahm die frisch gebackene Kommissarin dann zunächst Funktionen als Dienstgruppenleiterin bei der Polizei Karlstadt.

2011 wechselte Fröhlich ans Polizeipräsidium Unterfranken, wo sie mit Organisations- und Dienstbetriebsbelangen sowie Ordnungs- und Schutzaufgaben, etwa im Bereich Katastrophen- und Strahlenschutz, betraut war. Außerdem übernahm sie auch Tätigkeiten als Gleichstellungsbeauftragte und führte die Geschäftsstelle der Verhandlungsgruppe des Polizeipräsidiums.

Oberkommissarin Nina Reusch verlässt Gemünden.
Foto: Polizei | Oberkommissarin Nina Reusch verlässt Gemünden.

Ihre Vorgängerin Reusch, 31, sagt zum Abschied: "Mir hat's sehr gut gefallen in Gemünden. Die Zeit ist verflogen." Zwar seien die Einssatzzahlen in einer kleinen Dienststelle wie Gemünden geringer. Aber: "Die Bürger erwarten von uns, dass wir unseren Aufgaben genauso gerecht werden wie eine größere Dienststelle." Gerade nach Anschlägen wie in Halle oder Hanau sei es wichtig, dass die Polizei Präsenz zeige und so den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit vermittle.

Hoch motivierte Mitarbeiter

Die 15 Beamte und zwei Angestellte der Polizei in Gemünden seien hoch motiviert und identifizierten sich mit ihrer Dienststelle. Die Zusammenarbeit der Dienststellen im Landkreis Main-Spessart funktioniere überdies sehr gut.

Dass sie die erste Frau auf dem Chefposten in Gemünden war, hätten die Kollegen sie nicht spüren lassen. "Bei den Kollegen habe ich überhaupt nicht wahrgenommen, dass sie einen Unterschied machen, ob es ein Mann oder eine Frau ist." Die Würde des Amtes zählt offenbar mehr als das Geschlecht.

Reusch stammt ursprünglich aus der Oberpfalz und wohnt mit ihrem Mann, der ebenfalls Polizeibeamter ist, in Eßleben bei Werneck. Derzeit befindet sie sich im Förderverfahren für den höheren Dienst. In diesem waren die sechs Monate in Gemünden die Station "Führungsbewährung", bei der man in diesem Förderverfahren eine Zeit lang eine kleinere Dienststelle leitet oder bei einer größeren Stellvertreter ist.

Für die scheidende Polizeichefin war Gemünden ihre letzte Station im Förderverfahren, als nächstes stehe im Juli ein Assessment Center an. Dann entscheide sich, ob sie im Oktober ein zweijähriges Studium beginnt, das sie für den höheren Dienst befähigt.

 
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