
Wenn der Erlenbacher Bürgermeister Georg Neubauer eine Ansprache hält, ist es normalerweise still im Saal. Die Zuhörer lauschen seinen Worten - vor allem dann, wenn er Geld an die Anwesenden verteilt. Nicht so am Sonntag im Vorraum der Festhalle: manche Gäste laufen herum, andere brabbeln vor sich hin und wieder andere schlafen selig. Neubauer ist ihnen nicht böse. Die ganz Kleinen dürfen das.
Gemeinsam mit den Gemeinderäten übergab der Bürgermeister für insgesamt 21 im Jahr 2018 Neugeborene jeweils 100 Euro "Begrüßungsgeld". Diese Summe sei zwar kein Grund ein Kind zu bekommen, aber eine Anerkennung, sagte der Bürgermeister. "Erlenbach ist eine Gemeinde mit Zukunft. Wir wollen dafür sorgen, dass das auch so bleibt", ergänzte Ratskollege Helmut Hauptmann.
Bereits im elften Jahr in Folge erhielten die Eltern der Erlenbacher und Tiefenthaler, die im vergangenen Jahr geboren wurden, einen Scheck, den sie bei einer Bank einlösen können. Manche Geldinstitute aus der Region legen bei Einzahlung des Scheck sogar noch ein paar Euro drauf.
Im Jahr 2008 hatte der damalige Gemeinderat beschlossen, dass die Neugeborenen des Ortes mit einer Zuwendung "begrüßt" werden. "In Zeiten von Geburtenrückgang und einer immer älter werdenden Gesellschaft freuen wir uns besonders über so viele Kinder", sagte Georg Neubauer. Zu der kurzweiligen Feierstunde in die Festhalle waren auch Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätten Erlenbach und Tiefenthal sowie Daniela Schwab und Jonas Spies von der Grundschule gekommen.