Für Glühwein war es eigentlich zu warm, und es duftete auch nicht nach der Weihnachtsbäckerei. Dafür war der Andreasmarkt in Karlstadt wieder eine schöne Gelegenheit für einen vorweihnachtlichen Bummel. Und die wurde auch genutzt. Erfahrene Standbetreiber sprachen am Sonntagnachmittag von einem gut besuchten Markt, auch wenn der Andrang des Oktobermarkts fünf Wochen zuvor nicht erreicht wurde.
Klassisch für die Karlstadter Marktsonntage durfte der Floh- und Trödelmarkt vom Schnellertor, in der Alten Bahnhofstraße und am Kübelmarkt nicht fehlen. Die Marktstände in der Hauptstraße boten teilweise schon ein weihnachtliches Sortiment mit Adventskränzen oder passenden Dekoartikeln. Schon Tradition hat beim Andreasmarkt der Kunst- und Handwerkermarkt im historischen Rathaus. Er wirkte diesmal etwas dünner bestückt, weil einige Aussteller erkrankt waren. Dennoch gab es wieder Tolles aus Keramik, Handarbeiten, Gedrechseltes oder erstmals Bilder mit Lichtenberg-Effekten zu bestaunen und zu kaufen.
Foodtrucks und Musik am Marktplatz
Als zentraler Anlaufpunkt und Ruhepunkt war der Marktplatz ausgebildet. Dank mehrerer Foodtrucks konnte man sich dort stärken. Stehtische und Bierzeltgarnituren standen bereit. Das Angebot reichte von Burgern über Wraps und ungarische Spezialitäten bis zu frischen Waffeln. Nicht fehlen durfte das Kinderkarussell.
Für den adventlichen Touch sorgte die dritte Bürgermeisterin Anja Baier, die zusammen mit Helfern jedem Interessierten das Binden winterlicher Türkränze vermittelte. Für das nötige Material hatte der Karlstadter Bauhof reichlich gesorgt. "The Jets Duo" sorgte drei Stunden lang von der Bühne für musikalische Unterhaltung. Versprochen waren mitreißenden Pop/Rock-Klassiker der letzten vier Jahrzehnte. Tatsächlich kündigten die beiden Musiker immer wieder Weihnachtslieder an, womit mehr oder weniger subtile Textänderungen der englischsprachigen Lieder gemeint waren. Da spazierte der Weltstar Sting auf einmal nicht mehr die Fifth Avenue in New York herunter, sondern schlenderte über den Weihnachtsmarkt. Den Leuten gefiel es und wer hört schon so genau hin?
Dass Weihnachten vor der Tür steht, machte auch der angebotene Adventskalender des Lions Clubs deutlich. Dort gab es auch Glühwein, und Weinbach Frank hatte sogar mehrere Varianten und Kinderpunsch vorbereitet und bot auch Imbissspeisen an.
Die Plattentruhe mit gebrauchten "schwarzen Schätzen" aus gepressten Vinyl schaffte es zum Andreasmarkt sogar in die überregionale Berichterstattung. Wer nicht mehr so gut zu Fuß ist, konnte mit dem dem Karschter Büssle zum Markt fahren.