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Andreas Kümmert begeistert beim Konzert im Waldbad Lengfurt
Stimme, Gitarre, Cajon: Andreas Kümmert begeistert das Publikum beim Konzert im Waldbad in Lengfurt.
Foto: Raymond Roth | Stimme, Gitarre, Cajon: Andreas Kümmert begeistert das Publikum beim Konzert im Waldbad in Lengfurt.
Raymond Roth
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:18 Uhr

Ein sehr glückliches Händchen hatte der Förderverein Triefenstein PRO Waldbad mit dem Engagement von Andreas Kümmert, der die vielen Besucherinnen und Besucher am Sonntagabend im Waldbad Lengfurt bei einem intensiven Konzert ausnahmslos begeistert hat.

Das erwartungsfrohe Publikum hatte auf der Freitreppe zwischen Hallenbad und Bühne, den notwendigen coronabedingten Platz- und Abstands-Markierungen folgend, Platz genommen, und die Kfz-Kennzeichen auf dem Parkplatz verrieten, dass Besucher aus bis zu 200 Kilometer Entfernung angereist waren.

Kümmert bewies mit seiner durch ihre Ausdruckskraft und Variabilität einzigartigen Stimme einmal mehr, dass die allzu gerne bemühte Schublade "Singer-Songwriter" für ihn, obwohl er seine mittlerweile auf fünf CDs erschienenen Songs selbst schreibt, zu eng ausgelegt ist. Mit seinem Gesang und seinem ausdrucksstarken und variablen Gitarre-Spiel hat er sich längst in einer ganz eigenen musikalischen Nische platziert, die er aus Soul, Blues, Funk, Rock und gar ein paar Flocken Jazz plus viel seiner eigenen Persönlichkeit ausgestaltet hat.

Widersprüchliche und wenig wohlmeinende jüngere Medienberichte, die über ihn kursieren, waren schlagartig ausgeblendet, als er seine Musik sprechen ließ, beginnend mit dem Blues-Klassiker "Crossroads". Zwischen seine Kompositionen, unter anderen "Something in my heart", "Slow goose" und "Milk" plus ein bisher unveröffentlichter Song, streute er in das Programm von knapp 20 Songs seine Interpretationen diverser Rock & Pop-Klassiker ein: das kuschlige "Easy" (Commodores) wurde zupackend, Stevie Wonders "Superstition" drangvoller, "Purple rain" war ein purer Wirkungstreffer, und Mick Hucknall (Simply Red) könnte für "Holding back the years" bei Kümmert wohl nochmal in die Lehre gehen. Mit vermutlich viel nach innen gekehrtem Kichern verfiel er bei knappen Zwischenansagen mal in frechen Rudi-Carrell-Sprech, intonierte "Mercedes Benz" oder "O sole mio" und blieb gelassen-heiter plaudernd, als er nach zwei Saitensprüngen seiner Gitarre neue Saiten aufzog.

Für einige Songs war Jochen Thoma, Sänger bei den "Great Lakes", mit auf der Bühne, unter anderem. bei Grand Funks "We’re an American band", und zweimal Johannes "Laudi" Laudenbach (Gitarre), der bei Kümmerts "Simple Man" und dem CCR-Titel "Long as I can see the light" grandios mitspielte.  Der Abend schloss mit dem starken "I’d rather go blind" (Etta James), natürlich dem "Rocket man" und einem Clapton-Song als Zugabe. Bemerkenswert: bei allen Stücken war das Publikum andächtig still, bevor dann jeweils der Applaus umso wuchtiger einsetzte.

Natürlich gab Kümmert Autogramme, erhielt in Gesprächen mit einzelnen Besuchern sehr viel Lob, verriet unter anderem gerne im Gespräch, dass er etwa Paul McCartney als Songschreiber den Vorzug vor John Lennon geben würde und er begeisterter Vinyl-Plattensammler sei, dass es jetzt erstmal für Auftritte in die Schweiz gehe, und er im nächsten Jahr wieder zu einem Konzert ins Waldbad kommen werde.

 
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