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Gemünden
An einem 13. zu heiraten bringt Glück: Zwei Gemündener Ehepaare feiern Diamantene
Charlotte (79) und Hubertus (80) Schuster nehmen heute schon die Eiserne Hochzeit ins Visier.
Foto: Rosemarie Knechtel | Charlotte (79) und Hubertus (80) Schuster nehmen heute schon die Eiserne Hochzeit ins Visier.
Rosemarie Knechtel
 |  aktualisiert: 17.02.2020 02:11 Uhr

Joe und Elfriede Gutbrod, beides Backfisch, wie gebürtige Gemündener genannt werden, feiern am 13. Februar Diamantene Hochzeit. Sie wuchsen in der gleichen Straße auf. Im Januar 1959, an Elfriedes Geburtstag, wurde Verlobung gefeiert. Aber auf dem Hochzeitsfoto trägt sie Schwarz, da die Mutter fünf Monate zuvor gestorben war. Ältere Mitbürgerinnen tuschelten laut genug, dass das Trauerjahr nicht eingehalten wurde, damit es auch jeder hören konnte.

Dabei war die Braut gar nicht gefragt worden, ob ihr der 13. Februar 1960 als Hochzeitstermin recht wäre. Weil nach der Heirat von Joes Bruder auch dessen Frau mit im Elternhaus wohnen würde, entschied Joe, dem zuvorzukommen und heiratete seine Elfriede eine Woche vorher, um ausziehen zu können. Denn der bereits 25-Jährige musste bis dahin abends um zehn Uhr zu Hause sein, damit die Nachbarn nichts zu reden hätten.

Auf dem Standesamt gaben sie sich das Jawort vor Dr. Büchner, die kirchliche Trauung vollzog Pfarrer Franz Lang in der Stadtpfarrkirche. Bei der Hochzeit war der Zahl 13 allgemein keine besondere Bedeutung beigemessen worden. Als sich eine zweite dazugesellte in Form der Hausnummer für den Neubau und noch eine als Autonummer, fiel es dem Ehepaar auf. Der Vertrag für das Haus wurde zufällig an einem 13. unterzeichnet, 13 Reihen Ziegel befinden sich auf dem Dach, 13 Stufen führen am Haus entlang in den Garten, und eine Treppe im Haus hat ebenfalls genau 13 Stufen.

Gutbrod war als Gesundheitsinspektor beim Gesundheitsamt Gemünden zuständig für Wasserproben, danach in Bad Kissingen, Brückenau und Hammelburg, zuletzt in Karlstadt, und der Bericht über seinen Ruhestand wurde an einem 13. veröffentlicht. "Am 13. zu heiraten bringt Glück. Wenn auch mal Meinungsverschiedenheiten zur Ehe gehören, gibt halt jeder ein bisschen nach", resümierten Joe und Elfriede Gutbrod.

Turbulente Eheschließung

Charlotte und Hubertus Schuster halten es genauso. Auch sie feiern am 13. Februar Diamantene Hochzeit. "Bei uns wird nicht getrotzt, Meinungsverschiedenheiten werden bis zum Abend aus der Welt geschafft." Die gebürtige Karlburgerin hatte ihren Hubert beim Tanz in Adelsberg kennengelernt und sich von ihrem Onkel Richard Renk trauen lassen, der damals in Karlburg Standesbeamter war.

Die erste Hürde stellte der KSC den frisch Vermählten in den Weg, als zum Polterabend ein ganzer Lkw voller Gerümpel im Hof von Charlottes elterlichem Anwesen abgeladen wurde. Zur Kirche ging es bei stürmischem Regen nach Schönau, wo eine Doppelhochzeit stattfand, weil der Guardian dies so bestimmt hatte. Als beide Paare vor dem Altar knieten, fiel die andere Braut in Ohnmacht und wurde von Hubert aufgefangen.

Nach der turbulenten Eheschließung ging es nicht in die Flitterwochen, die wurden erst einige Jahre später mit einem Zelturlaub und den vier Kindern in Italien nachgeholt. Während sich der gelernte Schreiner, Hubert arbeitete damals noch bei Mörtl, auf seine neue Beschäftigung bei der Bahn in Würzburg, Nürnberg und München konzentrierte, kümmerte sich Charlotte um Kinder, Haus und Garten und griff auch mal zu Werkzeug, wenn handwerkliches Geschick gefragt war.

Schöne Erinnerungen verbinden die Eheleute mit den Fahrten, bei denen sie und ihre Kinder zu Regatten unterwegs waren. Während Hubert, Mitbegründer des PSV Langenprozelten, immer in der Wettbewerbsleitung tätig war, baute seine Frau das Zelt alleine auf und hielt ihm auch an den Wochenenden den Rücken frei. Seit seiner Pensionierung revanchiert sich Hubert, der 30 Jahre im Stadtrat war, seit 2015 Ehrenbürger Gemündens ist und heute noch viele Ehrenämter bekleidet, indem er seiner Frau täglich das Frühstück macht und gerne auch kocht.

"An einem 13. zu heiraten, das kann nicht halten", lautete damals vor 60 Jahren die Prognose von Freunden und Verwandten, denen die Schusters das nun Gegenteil beweisen und nun ihre Diamantene Hochzeit mit vier Kindern, sieben Enkeln und drei Urenkeln feiern.

 
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