
Mit einer Liste von 28 Kandidaten und drei Ersatzleuten tritt auch die Rienecker Junge Wähler Union (RJWU) wieder zu den im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahlen an. Auf der Liste finden sich die bisherigen Stadträte der Gruppierung, weitere Kandidaten aus der vorhergehenden Wahlperiode und einige neue "Gesichter". Bei der Aufstellungsversammlung im Rienecker Schützenhaus wurde amtierender Bürgermeister Wolfgang Küber einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten der Liste gewählt.
"Ich werde klare Aussagen zu meinen politischen Zielen machen", sagte Küber. Dafür habe er für sich persönlich ein kleines kommunalpolitisches ABC aufgestellt, in dem sich all das wiederfinde was in den nächsten sechs Jahren geschehe. Denn es gelte nicht Rückschau auf Erfolge oder Probleme zu halten, sondern die Pläne der Zukunft aufzuzeigen.
Küber schlägt Podiumsdiskussion vor
Da sich möglicherweise in Rieneck vier Bürgermeisterkandidaten zur Wahl stellen, hält es für Küber für wichtig, wenn sich alle Bewerber gemeinsam in einer Podiumsdiskussion dem Fragen der Bürger stellen: "Hier könnten alle auch in sachlicher Art und Weise ihre politischen Ziele bekunden."

Weiterhin benannte Küber einige für ihn bedeutsame Punkte der Zukunft. So mache es der hohe Fremdwasseranteil von 56 Prozent notwendig, dass der Stadtrat sich in den nächsten sechs Jahren intensiv um die Kanäle kümmert. Auch die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für die Zukunft sei eine unerlässliche aber auch langwierige Aufgabe.
Der erste Abschnitt der Friedhofsanierung sei nunmehr fast abgeschlossen. Allerdings finden sich in der Nachbarabteilung weitere marode Mauern, die "als nächste interessante Baustelle auf uns warten". Weiter werden die Brücken, insbesondere die lange Brücke über die Sinn, die künftigen Stadträte beschäftigen.
Auswirkungen des Klimawandels bereiten Sorge
Von besonderer Bedeutung ist für Küber die Wald- und Forstwirtschaft: "Das ist das Gemeindevermögen mit einem Wert von rund 23 Millionen Euro, um das wir uns intensiv kümmern müssen", sagte Küber. Deshalb bereite der Klimawandel, verbunden mit Trockenheit und Borkenkäferbefall große Sorgen. Des weiteren spiele die Aufrechterhaltung der Nahversorgung eine große Rolle. Ferner werde er sich dafür einsetzen, dass die Verwaltung in Rieneck eigenständig bleibt.
Die Sinngrundallianz biete einen Vorteil für alle Kommunen, sofern man gelegentlich mehr über den eigenen Tellerrand hinwegschaue und gemeinsam etwas auf die Beine stelle. Wegen der öfters benannten Unstimmigkeiten im Rienecker Stadtrat habe er einmal die Beschlüsse im Jahr 2017 durchgezählt. "Dort wurden knapp 80 Prozent einstimmige Beschlüsse gefasst", sagte Küber.
Versammlungsleiter Hans-Joachim Wirth führte durch die Tagesordnung der Nominierungsversammlung. Die anwesenden Listenkandidaten stellten sich kurz einzeln vor. Zur Abstimmung war bereits eine Wahlvorschlagsliste mit entsprechender Reihenfolge der Kandidaten der RJWU vorbereitet. Über diese wurde im Ganzen in einem Wahlgang abgestimmt. Dabei zeigte sich die Geschlossenheit der Gruppierung: Die Liste wurde einstimmig angenommen und gab auch keine Streichung einer Person auf der Liste.