Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Bund Naturschutz werden und sind in den nächsten Wochen aktiv, bauen Schutzzäune auf und betreuen diese, um die Tiere vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Darüber informiert der BN in einer Pressemitteilung, der folgender Text entnommen ist.
Die gestiegenen Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum werden nun überall im Landkreis die Amphibienschutzzäune aufgebaut, teilweise stehen sie in den milderen Bereichen im Maintal bereits, dort hat die Wanderung schon begonnen.
„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Bis Mitte April und in höheren Lagen bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind“, erklärt Erwin Scheiner aus der Kreisgruppe Main-Spessart.
Ehrenamtliche sind acht bis zehn Wochen unterwegs
Etliche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Besonders im Raum Retzbach freut sich die Ortsgruppe über weitere Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich direkt dort (Retzbach/Zellingen - Bund Naturschutz in Bayern e.V. unter bund-naturschutz.de) melden können. Eine weitere Besonderheit stellt die Strecke am Stadlersee bei Lohr dar: Dort wird auch die Rückwanderung der Kröten betreut.
Im vergangenen Jahr konnten durch die Hilfe vieler Ehrenamtlicher des BN knapp 4000 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. 2020 waren es noch über 6000 Tiere. Dennoch rettet die Aktion bayernweit jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben.
Scheiner warnt: „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden. Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“
Aber nicht nur die Zahl der Tiere, auch die Zahl der Freiwilligen geht altersbedingt zurück, sodass der BN hofft, „dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen“ appelliert Scheiner.