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Main-Spessart
Amphibien sind dieses Jahr ungewöhnlich früh unterwegs
Eine Erdkröte sitzt im Eimer während der Amphibienaktion.
Foto: Alexander Kaya | Eine Erdkröte sitzt im Eimer während der Amphibienaktion.
Bearbeitet von Andrea Czygan
 |  aktualisiert: 10.03.2025 02:38 Uhr

Ungewöhnlich früh gehen in diesem Jahr die Amphibien auf Wanderschaft. Auf dem Weg zu ihren Laichgewässern müssen sie vielerorts Straßen überqueren. Überall in Bayern wurden bereits und werden deshalb noch Amphibienzäune aufgebaut. Die größte Mitmachaktion des Bund Naturschutz (BN) rettet jährlich rund einer halben Million Amphibien das Leben. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des BN, Kreisgruppe Main-Spessart entnommen.

Steigende Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Erfahrungsgemäß startet im Landkreis Main-Spessart die Amphibienwanderung in den milderen Lagen im Maintal. Dort haben die Aktiven der BN Ortsgruppe Retzbach bereits vor einiger Zeit die Krötenzäune aufgebaut, andere Bereiche folgen.

"Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Ehrenamtliche sind deshalb in dieser Zeit an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und oft auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite", erklärt Erwin Scheiner aus der Kreisgruppe Main-Spessart. "In Main-Spessart muss man ab jetzt bis Mitte April und in höheren Lagen bis Ende April mit den Amphibien rechnen oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind", so Scheiner weiter.

Aufforderung zur Vorsicht

"Bei uns lief ein erster großer Schwung der Amphibien bereits", berichtet Silvi Löwe von der Ortsgruppe Retzbach. "Nach zwei Tagen wurde es aber nachts zu kalt und jetzt warten wir auf besseres Krötenwetter. Allerdings haben wir innerhalb von zwei Tagen an der Billingshäuser Strecke schon mehr Amphibien gerettet als im gesamten Jahr 2023", so Löwe weiter.

Im Kreisgebiet befinden sich vom BN betreute Amphibienwanderwege zwischen Retzbach und Retzstadt, zwischen Zellingen und Billingshausen, zwischen Zellingen und Duttenbrunn, an der Kläranlage Gräfendorf und dem Fischgut Seewiese, an der Kreisstraße MSP 19 beim Sägewerk Grötsch, an der Staatsstraße 2303 beim Gut Dürnhof, an der Staatsstraße 2301, Ortsausgang Schönarts Richtung Eußenheim, an der MSP 22 von Waldzell nach Pflochsbach sowie an der KR 12 Waldzell.

Für den Bereich Stadlersee zwischen Sendelbach und Lohr, an dem in den letzten Jahren auch die Rückwanderung betreut wurde, konnte in diesem Jahr nur ein Helferteam für den Hinweg gefunden werden. Hier hofft der BN für die Rückwanderbewegung auf aufmerksame vorsichtige Autofahrer. Die Amphibien sind vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung sowie in den Nachtstunden unterwegs und laufen Gefahr, massenhaft überfahren zu werden.

Alarmierende Signale

Um die Amphibien vor dem Straßentod zu schützen, helfen insgesamt 6000 Freiwillige und retten jährlich mehr als 500000 Amphibien. Es werden Schutzzäune an Straßen aufgebaut und Fangeimer im Boden versenkt. Die Amphibienretter leeren oft mehrmals täglich die Eimer, notieren die gefundenen Tiere, und tragen die Tiere anschließend über die Straße.

In den letzten Jahren gab es aus ganz Bayern alarmierende Signale. An den meisten Übergängen werden selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch weniger. Sie sind bedeutend für viele Ökosystemfunktionen. Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme - sowohl wegen der Amphibien als auch wegen der Helferinnen und Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.

 
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