Gemeinsam mit der Forstverwaltung wollen die Gemündener Stadtwerke direkt unterhalb des Trinkwasserhochbehälters am Zollberg ein Feuchtbiotop erstellen. Zur Befüllung und Aufrechterhaltung des Pegels der geplanten Teiche soll das überschüssige Trinkwasser genutzt werden, das täglich durch die Trübungsmessanlage läuft. Dieses Wasser ist nicht zum Verbrauch bestimmt und wird bisher nach der Bewertung wieder in die Sinn abgeleitet. Am internationalen Tag des Wasser trafen sich die Verantwortlichen von Stadt, Forst und Kommunalunternehmen deshalb zu einem symbolischen Spatenstich.
"Die Idee, dieses Wasser noch zusätzlich zu nutzen, ist in den vergangenen Monaten gereift und nach Ostern sollen die Arbeiten für die Teiche beginnen", erläuterte der Vorstand des Kommunalunternehmens, Roland Brönner, den anwesenden Gästen. Die Stadtwerke wollen damit nicht nur einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere schaffen, sondern auch eine Naherholungsstätte für Gemündens Bürgerinnen und Bürger.
"Es wird zunehmend wichtiger, Wasser besser, bewusster und mehrfach zu nutzen und auch im Gelände zu halten", sagte Brönner. Immerhin laufen täglich 5000 Liter Wasser durch die Trübungsmessung und dann weiter ungenutzt in die Sinn ab: Deshalb die Idee zu diesem Projekt.
Die Maßnahme soll in mehreren Ausbauschritten umgesetzt werden. Zunächst sind zwei Tümpel vorgesehen, deren Größe vom vorhandenen Untergrund (Fels) abhängig ist. Dabei will man auch Wasserentnahmemöglichkeit für den Forst schaffen. Denn im Zeichen des Klimawandels wird es künftig häufiger notwendig sein, Neuanpflanzungen eine Zeit lang regelmäßig zu bewässern.
Die Maßnahme ist mit dem Naturschutz abgestimmt. Die Baukosten sollen laut Brönner gemeinsam von Stadt, Forst und Kommunalunternehmen getragen werden. "Wir wollen in einem der beiden Becken auch gezielt Versickerungsmethoden zur Grundwasseranreicherung einsetzen", betont Henry Bürgermeister, der technische Leiter der Stadtwerke. Der Zulauf soll regulierbar sein, um in den Wintermonaten, wenn weniger Wasser für die Teiche benötigt wird, einen Überlauf zu vermeiden, erklärte Bürgermeister ferner auf Nachfrage.
"Wasser möglichst lange vor Ort in der Natur zu halten, ist künftig eine wichtige Aufgabe", hob Bürgermeister Jürgen Lippert hervor. Im Forst entstehen bereits an vielen Stellen kleinere und größere "Rückhaltebecken". Das neue Projekt könne auch "ein Stück weit Modellcharakter haben". Deshalb sei es wichtig, diesen Schritt zu gehen.