Wenn zwei Abenteurer über ihre Erlebnisse berichten, die sie in 26 Jahren über 200.000 Kilometer und durch 63 Länder führten - und das auch noch mit dem Fahrrad - gibt es manche spannende Geschichte zu erzählen. Das erlebten 150 Zuschauer in der Alten Turnhalle in Lohr bei einer Veranstaltung der Lohrer Weltenbummlerfamilie Zagel, die diesmal die Weltumradler Axel Brümmer und Peter Glöckner zu Gast hatten.
Axel Brümmer und Peter Glöckner, die in ihrer Multivisionsschau »Südamerika - querdurch« über ihr dreijähriges Projekt, die Durchquerung des Kontinents auf den Spuren von Alexander Humboldt und Charles Darwin, berichteten, zählen in der Szene zu den letzten echten Abenteuern Deutschlands. Bei ihren extremen Expeditionen müssen sie sich nicht mehr hinter ihrem großem Vorbild und Freund, dem Survival-Experten Rüdiger Nehberg, verstecken.
Kein Wunder, dass Axel Brümmer, der sich mit Peter Glöckner in der Moderation abwechselte, den Besuchern mitteilte, dass Sehenswürdigkeiten keine große Rolle bei ihren Reise und im Vortrag spielen: „Wir wollen in das Leben der Einheimischen eintauchen und den Pulsschlag der Kulturen spüren.“ Auch der familiäre Bezug richtet sich nach Südamerika: Peter Glöckner ist mit einer Indianerin aus Bolivien verheiratet, Axel Brümmer mit einer Brasilianerin. Immer wieder nahmen sie ihre Kinder mit in den Amazonas, bereisten diesen als Familie auf einem Floß und im Einbaum.
Glöckner begab sich mit Frau und Kindern auf die Spuren der Geschichte seiner südamerikanischen Familie, was sie zu entlegenen Indianerstämmen führte. „Eigentlich mache ich mir gar keine Gedanken darüber, mit meinen Jungs deren Heimat zu entdecken“, so Glöckner im Vortrag. „Die Kinder sind die einfachsten Reisebegleiter, weil sie sich mit jeder Situation abfinden.“ Auch tagelangen Schiffsfahrten mit undichten Dächern und den kulinarischen Besonderheiten, wie gebratenen Raupen, trotzten seine Buben.
Beginn mit Wiedervereinigung
Die Anfänge der Abenteuerlust von Brümmer und Glöckner reichen in die Zeit der Wiedervereinigung zurück. Sie brachen auf eine Reise mit dem Fahrrad auf, von der sie erst nach einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Dabei erlebten sie die Armut in südamerikanischen Großstädten, aber auch die unendliche Gastfreundschaft der Einwohner. Mit Schmugglern und Goldgräbern waren sie unterwegs, trafen deutsche Auswanderer und lebten bei Indianerstämmen, die noch keine Kontakte zur uns bekannten Zivilisation hatten. Neben diesen vielen Erlebnissen zeigten sich die Zuhörer in Lohr vor allem von der bescheidenen Art der beiden Referenten berührt. In mehreren südamerikanischen Ländern unterstützen die Weltumradler soziale Projekte, um den ärmsten der Armen ein besseres Leben zu ermöglichen.
Nach einem minutenlangen Applaus freuten sich die Abenteurer am Ende ihrer Reportage sichtlich bewegt über die großzügigen Spenden der Zuschauer, die in ihre Projekte fließen werden. Veranstalter Frank Zagel überreichte ebenso eine Spende von 100 Euro und versprach dem Publikum ein baldiges Wiedersehen in Lohr mit den sympathischen Weltreisenden.
Mit ihrer Reihe „Abenteuer erleben live!“, bietet die Familie Zagel seit vier Jahren mehrmals im Jahr Fotografen und Abenteurer die Möglichkeit, mit ihren Live-Reportagen in Lohr ein breites Publikum zu faszinieren.