Es wird knallheiß – und jeder darf umsonst in Freibad. Wenn das keine guten Aussichten für den morgigen Freitag mit gemeldeten Tageshöchsttemperaturen von 30 Grad Celsius sind. Möglich macht es das erste Rabattschwimmen von Radio Charivari, bei dem der Programmchef und drei Redakteure in einer halben Stunde zusammen fünf Kilometer weit schwammen.
„Drei, zwei, eins“ – Bürgermeister Paul Kruck zählte am Mittwoch höchstpersönlich zum Start herunter. Während es nun für den Programmchef Daniel Pesch und die Redakteure Markus Frank, Andreas Pilhofer und Thomas Heß samt Badekrokodil anstrengend wurde, ließ sich der Rathauschef auf dem Ein-Meter-Brett nieder. Von dort hatte er einen guten Blick ins Becken, um mit einem Handzähler die Bahnen der vier Schwimmer zu zählen. Die waren vor allem anfangs schnell unterwegs, hatten so etwas aber noch nie gemacht und schwammen auch noch im kräftezehrenden Bruststil und ohne bei Triathleten beliebte Hilfen wie Schwimm- oder Neoprenanzüge. Schon bald war zu sehen, dass Daniel Pesch in seiner Jugend und seiner Heimat, der Kreisstadt Erbach im Odenwald, einmal einen Schwimmwettbewerb gewonnen hatte. Sein Vorsprung machte es deutlich.
Deal gemacht
Vorher hatte der Bürgermeister mit den vier Hobbyschwimmern des Radiosenders einen Deal geschlossen: 100 Bahnen sollten sie insgesamt im Zeitlimit von 30 Minuten schwimmen. Für jede Bahn gibt es am Freitag, 12. Juni, ein Prozent Rabatt, also 100 Prozent oder freien Eintritt, wenn die Zahl der Bahnen erreicht würde.
In Karlstadt angekommen, war sich das Team allerdings einig, lieber im kürzeren Beckenteil schwimmen zu wollen. Dort ist eine Bahn nur 33,33 Meter lang, also hieß es vor dem Startschuss rechnen. Ergebnis: Hätte jeder 25 der längeren 50-Meterbahnen schwimmen müssen, waren es nun 37,5 pro Nase oder insgesamt 150. Was die Prozentrechnung natürlich etwas schwieriger machte.
„Ich hatte es mir einfacher vorgestellt, es wird ziemlich hart“, sprach Daniel Pesch etwa zur Halbzeit dem mitgebrachten Kameramann und Fotografen ins Aufnahmegerät. Doch die Jungs lagen gut in der Zeit. Dass es hintenraus zäher würde, war klar, doch eine genau Zeitnahme gab es mangels Stoppuhr ohnehin nicht. Also griff Bürgermeister Paul Kruck auf die Uhr am Rondell zurück. Genauer als auf eine Minute lässt sich damit keine Zeit messen, und zudem ist sie weit vom Sprungturm weg. „Schwimmt die Bahn noch fertig“, rief den Vieren zu, als die Zeit eindeutig schon abgelaufen war und drückte die letzten Bahnen ins mechanische Zählgerät. Das zeigte danach 151 Bahnen an – geschafft!
„So anstrengend hätte ich es mir nicht vorgestellt“, gab Daniel Pesch ein letztes Interview und freute sich für alle Karlstadter: „Ihr könnt am Hitzetag umsonst abtauchen.“ Das heißt, die Stadt Karlstadt verzichtet am Freitag, 12. Juni, darauf, Eintritt zu kassieren.
Bürgermeister Kruck freute sich derart mit den Hobbyschwimmern, dass er vom Brett einen Hocksprung machte – (ehemalige) Wasserwirtschaftler müssen halt ins Wasser.