
"Im Teilbereich der Langgasse hebt sich schon der Stein, der Mörtel ist komplett weg." So beschrieb Markus Bauer, zuständig für Bautechnik, den Zustand von Teilen des Karlstadter Altstadtpflasters im Bau-, Umwelt-, Land- und Forstwirtschaftsausschuss. Viele der Straßen seien vor 35 Jahren saniert worden und hätten somit, auch durch Witterung und Frost bedingt, ihre Lebensdauer erreicht.
Im sogenannten Pflasterzustandsbericht sprach Bauer über den Sanierungsbedarf mehrerer punktueller Flächen im Altstadtgebiet. Zählt man die Pflastersteine aus Porphyr und Granit zusammen, betreffe das laut Bauer eine Fläche von rund 3000 Quadratmetern. Das ist ein recht kostspieliges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass die Sanierung pro Quadratmeter durchschnittlich etwa 500 Euro kostet. Finanziell gesehen liegt der aktuelle Sanierungsstau somit bei etwa 1,5 Millionen Euro. Hinzu komme, dass die Sanierung punktueller Flächen teurer sei als bei zusammenhängenden.
Angrenzende Flächen werden in Mitleidenschaft gezogen
Erschwert werde die Situation dadurch, dass die Abgrenzung der Schadstellen nicht einfach sei. "Wenn man das Pflaster mit einem Abbruchhammer bearbeitet, werden schnell angrenzende, nicht schadhafte Flächen in Mitleidenschaft gezogen. Bauer betonte, dass auch die Pflastersteine, die sich komplett aus dem Verbund gelöst haben, nicht einfach über die Jahre vergessen wurden. "Sie waren bei den letzten Sanierungsmaßnahmen im Verbund und haben sich im Nachhinein gelöst, erklärt er.

Einige der schlimmsten Schäden sehe man aktuell beispielsweise in der Langgasse, der Spitalgasse, oder der Hofriethgasse. Darüber hinaus seien viele weitere Stellen schadhaft, an denen das Pflaster keine Spannung mehr hat, Steine sich aus dem Verbund lösen und der Mörtel komplett weg ist.
Pflaster in der Hauptstraße aufgerissen
Aktuell finden Arbeiten in der Hauptstraße gegenüber der Polizeiinspektion statt. Das Pflaster wird aufgerissen, um mit flächigen Sanierungsmaßnahmen dafür zu sorgen, dass vor allem ältere Menschen nicht hinfallen und festen Boden unter den Füßen haben, wie einer der Bauarbeiter erklärt.
Erster Bürgermeister Michael Hombach verglich die Sanierungsarbeiten am städtischen Pflaster mit einem Pilz, der immer weiterwächst. "Es wird gute und fachmännische Arbeit geleistet, aber wenn man fertig ist, wird es an anderer Stelle immer weitergehen."