
Die illegale Müllentsorgung in den Wäldern hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Immer häufiger werden Sperrmüll, Hausrat oder sogar gefährliche Stoffe achtlos in der Natur entsorgt. Dies zeigte sich vor Kurzem am Bischborner Hof, wo über Monate hinweg Altreifen abgelagert wurden. Unbekannte stellten einige Zeit später nochmals 80 Liter Altöl illegal ab, bevor die Entsorgung erfolgte.
Seit mindestens Anfang Oktober 2024 lagen mehrere Traktorreifen am beliebten Wanderweg "Spessartweg 1", was bei Wanderern und Naturliebhabern auf großes Unverständnis stieß.
Forstbetriebsleiter Maurice Schwarz bestätigt, dass der zuständige Revierleiter den Vorfall bereits an das Landratsamt weitergeleitet hat. Normalerweise sei entweder das Landratsamt oder die Gemeinde für die Entsorgung zuständig, je nach Gebietszuständigkeit. Mittlerweile sind sowohl das Altöl als auch die Reifen beseitigt.
Schwarz weist darauf hin, dass die illegale Entsorgung von Müll in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Besonders an Waldeingängen oder auf Parkplätzen kommt es vermehrt zu Ablagerungen von Sperrmüll oder sogar Sondermüll. Die Beseitigung dieser illegalen Müllablagerungen verursacht erhebliche Kosten. Allein der Forstbetrieb Heigenbrücken gibt jährlich rund 30.000 Euro für die Entsorgung von Müll im Wald aus.
Die unsachgemäße Entsorgung solcher Stoffe kann erhebliche Schäden für Boden und Grundwasser verursachen. Die Zuständigkeiten bei der Beseitigung solcher Müllablagerungen sind aufwendig. Während kleinere Mengen oft von den Forstarbeitern eingesammelt und entsorgt werden, müssen laut Schwarz größere oder umweltgefährdende Mengen durch den Landkreis entfernt werden.
In Etappen beseitigt
Das Landratsamt Main-Spessart erklärte durch die Pressestelle auf Nachfrage, dass die Ablagerung der Reifen nicht bereits im Oktober 2024, sondern erst am 23. Januar 2025 von den Bayerischen Staatsforsten gemeldet wurde. Aufgrund der Witterungsbedingungen und technischer Probleme mit dem benötigten Kranwagen habe sich die Entsorgung der bis zu 250 Kilogramm schweren Reifen verzögert, erklärte Pressesprecherin Andrea Stiel. Erst am 26. Februar konnten die Reifen durch den Bauhof des Landkreises entfernt werden. Die Bayerischen Staatsforsten hatten das Altöl bereits vorsorglich sichergestellt, um eine weitere Gefährdung auszuschließen.
Zusätzlich teilte das Landratsamt mit, dass 2024 insgesamt fünf illegale Abfallablagerungen im oder am Wald bearbeitet wurden, wobei in drei Fällen das Landratsamt für die Entsorgung aufkam. Im Jahr zuvor waren es neun Fälle, bei denen in fünf Fällen der Landkreis die Kosten tragen musste.
Kosten variieren
Die Kosten für die Beseitigung illegal entsorgten Mülls variieren je nach Menge und Art der Abfälle. Eine pauschale Bezifferung ist nicht möglich, erläutert Pressesprecherin Andrea Stiel.
Forstbetriebsleiter Maurice Schwarz bestätigte zudem, dass der Vorfall am Bischborner Hof nicht zur Anzeige bei der Polizei gebracht wurde. Er verwies darauf, dass solche Anzeigen meist ohne Erfolg blieben, da selten ein Verursacher ermittelt werden kann.