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KARLSTADT
Altes Handwerk und neue Technik
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 19.02.2016 03:35 Uhr

Ob an der BMW-Welt in München, dem Bahai-Tempel in Chile oder am Musical-Theater für „Das Wunder von Bern“ in Hamburg, die Lummel GmbH & Co. KG aus Karlstadt ist weltweit für ihre innovative Gestaltung von Dächern und Fassaden aus Metall bekannt. Doch was ist das Rezept für diesen Erfolg? Es ist die Kombination aus traditionellen Handwerkstechniken auf der einen Seite und neuester Fertigungstechnik auf der anderen.

Obwohl die Ansprüche und Anforderungen immer größer werden, gibt es in der 50-köpfigen Firma keinen Ingenieur. Drei Techniker und drei Meister ersetzen in dem Unternehmen praxisnah die Ingenieurleistungen – und das mit Erfolg. „Wo andere aufhören, da fangen wir an“, umreißt es der Spenglermeister und technische Geschäftsführer Georg Lummel mit einem kurzen Satz.

In den wachsenden Herausforderungen sieht er neue Chancen. Wichtig sei es dabei, die alten Techniken des Spenglerhandwerks nicht zu vergessen. In den Berufsschulen würden diese nur noch wenige engagierte Lehrer vermitteln. Ansonsten werde in der Spenglerbranche oft auf industriell gefertigte Produkte zurückgegriffen. So gibt es nicht nur industriell gefertigte Dachrinnen, Fallrohre und Rinnenböden, sondern auch Rinnenkessel, Kugeln und Ornamente.

Mittlerweile kann man sich sogar fertige Dach- und Fassadensysteme liefern lassen und muss diese nur noch montieren. „Das Handwerk wird dabei auf wenige Handgriffe reduziert“, bedauert Georg Lummel.

Das Karlstadter Unternehmen hat dieser Entwicklung schon lange gegengesteuert. Zusätzlich zur ohnehin umfasssenden Ausbildung in der Werkstatt und auf den Baustellen investiert Lummel gezielt in seine Lehrlinge und lässt seit über 20 Jahren fünf- bis sechsmal im Jahr Heiko Baumer aus Dresden als externen Meister nach Karlstadt kommen. Dieser vermittelt dann in der eigens eingerichteten Werkstatt eine Woche lang intensiv grundlegende Arbeitstechniken wie Herstellen von Sicken, Falzen oder Bördeln. Georg Lummel weiß: „Nur wer sein Handwerk beherrscht, kann auch Lösungen für die Architektur von heute finden.“

Hinzu kommt aber der zweite Faktor: der Einsatz modernster Fertigungstechniken. So wird in der Werkstatt Lummel computergesteuert beispielsweise gestanzt, geprägt oder gelocht.

Mit dieser Kombination aus Handwerkstechnik und moderner Fertigung finden die Mitarbeiter immer wieder neue Lösungen für individuelle Aufgabenstellungen.

Das ist auch der Grund, weshalb das Karlstadter Unternehmen so häufig mit Stararchitekten auf der ganzen Welt zusammenarbeitet. „Die Aufgabenstellungen sind teilweise so komplex und die Ausarbeitung der Angebote dementsprechend schwierig, dass es bei solchen Objekten vorkommt, dass wir die einzigen Bieter sind“, berichtet Georg Lummel.

 
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