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Lohr
Altes "Dreigestirn" ist auch das neue
Michael Hübner, Sebastian Mademann und Bernd Brönner mit ihrem Dienstherrn, Lohrs Bürgermeister Mario Paul (von links). 
Foto: Thomas Josef Möhler | Michael Hübner, Sebastian Mademann und Bernd Brönner mit ihrem Dienstherrn, Lohrs Bürgermeister Mario Paul (von links). 
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 13.05.2021 02:16 Uhr

Das alte "Dreigestirn der Führungsmannschaft", wie der Lohrer Bürgermeister Mario Paul es nannte, ist auch das neue: Die Dienstversammlung der Lohrer Stützpunktwehr hat am Donnerstag in der Stadthalle Sebastian Mademann zum Kommandanten sowie Michael Hübner und Bernd Brönner zu seinen Stellvertretern gewählt.

Das Trio war im Juni vorigen Jahres vom Stadtrat zu Notkommandanten bestellt worden, weil aus organisatorischen Gründen und wegen der Corona-Pandemie die Wahl eines Nachfolgers für den früheren Kommandanten Clemens Kracht nicht möglich war. Um nicht wieder Probleme mit der Ladungsfrist zu bekommen, ging das Rathaus diesmal auf Nummer sicher: Die Einladungen gingen bereits am 8. April raus.

Rücktritt zum Wahltag

Die Pandemie gibt es allerdings immer noch, und so seien die Modalitäten der Dienstversammlung mit dem Landratsamt abgesprochen worden, berichtete Bürgermeister Mario Paul, der Dienstherr der Lohrer Wehren. Nach seinen Angaben ist Michael Hübner, der im März 2019 zum stellvertretenden Kommandanten gewählt und im Juni 2020 zum stellvertretenden Not-Kommandanten bestellt worden war, zum Wahltag zurückgetreten.

Hübner möchte laut Paul damit erreichen, dass die Führungsmannschaft der Lohrer Wehr ihre Amtszeit zum gleichen Zeitpunkt starten kann. Diese Amtszeit von Kommandant und Stellvertretern beträgt laut Gesetz sechs Jahre. Wählbar ist jeder aktive Feuerwehrmann, der das 18. Lebensjahr vollendet und vier Jahre Dienst in einer Feuerwehr geleistet hat.

Ferner müssten die Kandidaten die vorgeschriebenen Lehrgänge absolviert haben oder zu erkennen geben, dass sie die Lehrgänge in angemessener Frist besuchen werden, zitierte Bürgermeister Paul die rechtlichen Grundlagen. Wahlberechtigt seien alle Aktiven, die das 16. Lebensjahr vollendet haben.

Von den derzeit 65 Aktiven der Lohrer Wehr waren 47 anwesend. Für die Wahl zum Kommandanten, der gleichzeitig der federführende Kommandant aller Lohrer Wehren mit ihren insgesamt rund 300 Aktiven ist, schlug Clemens Kracht Sebastian Mademann (34) vor. Dieser erhielt bei der schriftlichen und geheimen Wahl 41 Stimmen.

Beamteter Feuerwehrmann

Mademann stammt aus Salzgitter, wo er bei Bosch Elektroniker für Automationstechnik lernte. Über den Bosch-Rexroth-Standort Horb kam er 2008 nach Lohr und fing bei der Rexroth-Werkfeuerwehr an. Er absolvierte Ausbildungskurse zum Brandmeister und zum Rettungssanitäter. 2016 wechselte Mademann zur Berufsfeuerwehr (»ständige Wache«) der Stadt Schweinfurt, wo er beamteter Feuerwehrmann ist.

Zum stellvertretenden Kommandanten wurde Michael Hübner (32) mit 43 Stimmen gewählt, zum weiteren stellvertretenden Kommandanten Bernd Brönner (63) mit 42 Stimmen. Bürgermeister Paul dankte den dreien für ihre "Bereitschaft, in das verantwortungsvolle Amt zu gehen". Den Aktiven der Wehr bescheinigte er, eine gute Wahl getroffen zu haben.

Denn er habe das Trio in den letzten elf Monaten als "außerordentlich einsatzbereit" erlebt und eine "hohe Fachkompetenz und viel Herzblut für die Feuerwehr" bei ihnen festgestellt. Paul erinnerte daran, dass die drei vor einer wichtigen Aufgabe stehen: der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans, die zurzeit läuft.

Der Bürgermeister stimmte die Aktiven darauf ein, in einem Jahr schon wieder wählen zu müssen. Denn Bernd Brönner könne wegen der Altersgrenze von 65 Jahren nur ein gutes Jahr in der Führungsmannschaft mitarbeiten.

Kommandantenwahl

Nach der Erklärung von Kommandant Clemens Kracht, nach Ende seiner Amtszeit am 6. April 2020 nicht mehr zur Verfügung zu stehen, setzte das Lohrer Rathaus für die Wahl eines Nachfolgers eine Dienstversammlung der Lohrer Feuerwehr für 4. März 2020 an. Allerdings kam es dabei zu einem Formfehler: Wegen einer Erkrankung im Rathaus wurde nicht fristgerecht geladen. Die Einladung trug zwar das Datum 18. Februar, aber bei Einladungen mit der Post wird eine fiktive Laufzeit von drei Tagen angenommen, sodass die Ladungsfrist von 14 Tagen verfehlt wurde.
Wegen der Bedeutung des Amtes – der Lohrer Kommandant ist auch federführender Kommandant aller Lohrer Wehren – wollte man Krachts Nachfolger nicht mit einem Formfehler belasten und verschob die Wahl. An der Corona-Pandemie scheiterte der Versuch, bis zum Ende von Krachts Amtszeit einen Nachfolger zu bestimmen. Seine Stellvertreter Michael Hübner und Sebastian Mademann übernahmen vorerst seine Aufgaben.
Weil wegen der Pandemie nicht absehbar war, wann die Lohrer Feuerwehrleute einen Nachfolger wählen konnten, musste das Rathaus handeln. Denn das Gesetz schreibt vor, dass nach dem Ausscheiden eines Kommandanten innerhalb von drei Monaten ein neuer Mann (oder eine Frau) an der Spitze der Feuerwehr einzusetzen ist. Im Juni 2020 ernannte der Stadtrat deshalb Sebastian Mademann zum Not-Kommandanten der Wehr, Hübner und Bernd Brönner zu seinen Stellvertretern. Diese Bestellung endet, sobald eine reguläre Wahl der Kommandanten erfolgt ist.
(metjm)
 
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