Mit der Problematik des Handy-Recyclings beschäftigt sich Geschichtslehrerin Theresa Manrique von der Realschule Marktheidenfeld schon seit längerer Zeit. Deswegen rief sie eine Handy-Spendenaktion an ihrer Schule ins Leben. Innerhalb eines Monats konnte sie eine vollständig gefüllte Aktionsbox mit 65 „alten“ Smartphones einsammeln und Christina Schlembach vom Weltladen übergeben, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Die Handysammlung ist Teil einer bundesweiten Aktion von „missio“ und dem Kolpingwerk, soll aber laut Manrique noch weiter dauern. Schließlich rechnet die Geschichtslehrerin damit, dass jetzt nach Weihnachten viele neue, ausrangierte Handys bei ihr landen. Aus den kaputten Handys werden Sekundär-Rohstoffe gewonnen. Intakte Geräte jedoch werden aufbereitet und über den online-Shop von „Mobile-Box“ verkauft, das ist eine Recyclingfirma, die mit „missio“ zusammenarbeitet.
Mehrfacher Nutzen
Mit der Handyspende sind zum einen soziale Projekte verbunden: Zum Beispiel fließt ein Anteil des Erlöses in die Arbeit eines Trauma-Zentrums für Bürgerkriegsflüchtlinge in der Demokratischen Republik Kongo. Weiterhin unterstützt das Kolpingwerk Deutschland so die Bewusstseinsbildung für die Bekämpfung von Fluchtursachen. Denn im Osten der DR Kongo kämpfen bewaffnete Milizen um Bodenschätze. Durch den illegalen Verkauf von Erzen wie Koltan finanzieren sie ihren Krieg. Koltan ist ein begehrter Rohstoff, der sich in den Akkus von Handys befindet und diese vor Überhitzung schützen soll. Durch den Bürgerkrieg im Kongo wurden viele Menschen zu Flüchtlingen in der eigenen Heimat.
So funktioniert das Spenden
Jeder Spender sollte seine alte SIM- oder Speicherkarte aus dem Handy entfernen. Bei den funktionstüchtigen Geräten, die aufbereitet und verkauft werden, werden – so versichert „Mobile Box“ – alle persönlichen Daten auf dem Smartphone gelöscht. Das Ladegerät sollte ebenfalls beigefügt sein. Ob im Weltladen oder in der Realschule, das alte Handy zu spenden, ist immer sinnvoll, heißt es am Ende der Mitteilung.