Haupttagesordnungspunkt der jüngsten Sitzung des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Roßbrunn-Uettingen war der Neubau von Belebungsbecken in der Kläranlage von Uettingen. Der letzte Umbau war im Jahre 1995.
Neben Uettingen leiten auch die Gemeinde Greußenheim sowie die Ortsteile von Waldbüttelbrunn, Roßbrunn und Mädelhofen ihre Abwässer in diese Anlage. Auch der Weiler Holzmühle, zu Remlingen gehörend, pumpt seine Abwässer hoch zur Uettinger Kläranlage.
Uwe Härtfelder von der gleichnamigen Planungsfirma stellte den aktuellen Stand der Entwurfsplanung den Mitgliedern sowie dem Vorsitzenden Bürgermeister Edgar Schüttler detailliert vor. Die bestehende Belebung der Kläranlage war ursprünglich ein belüfteter Teich. Daher kommt es in der aktuellen Nutzung als Belebungsbecken zu einigen Problemen, sagte Härtfelder. Durch die Beckenform kommt es zu Ablagerungen trotz hohen Energiebedarfs durch Umwälzung.
Hoher Wartungsbedarf
Weiterhin sind hohe Wartungs- und Reparaturarbeiten mit hohem Aufwand durch Klärwärter Dirk Stollberger mit seinen Kollegen notwendig. Auch die Standzeit der Folienabdichtung, die etwa 40 Jahre alt sein dürfte, stellt ein nicht unerhebliches Problem dar.
Weiterhin fehlt eine Absturzsicherung. Die beiden Becken haben ein Volumen von jeweils 1680 Kubikmetern bei einem Durchmesser von 17,5 Metern. Die Beckentiefe beträgt sieben Meter. Der Durchfluss ist auf maximal 90 Liter in der Sekunde ausgelegt.
Eine generelle Förderung des Neubaus kann der Zweckverband für die Maßnahme nicht erhalten. Für die Erstellung einer Potenzialstudie für die Belüftung in der Belebung und für die Erneuerung von Pumpen und Motoren gibt es allerdings derzeit grundsätzlich eine Fördermöglichkeit, sofern 70 Prozent des Energiebedarfs aus umgewandelten oder erneuerbaren Energien gedeckt wird.
Nur ein Angebot abgegeben
Der Energieverbrauch im Jahre 2020 lag bei 265 074 kwW. Die hierfür erforderlichen Maßnahmen (Photovoltaik, Kleinwindkraftrad, Faulung und Wasserkraft) wurden von Härtfelder erläutert. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 2,5 Millionen Euro. Baubeginn ist für 2022 geplant.
Im Zeitraum August bis Oktober 2021 soll eine Sichtprüfung für die im Eigentum des Zweckverbandes befindlichen Kanäle gemäß der Eigenüberwachungsverordnung durchgeführt werden. Von den vier angeschriebenen Fachfirmen gab nur eine ein Angebot zu einem Preis von 37 015,80 Euro ab.
Keine Einwände
Als Träger öffentlicher Belange zur Aufstellung des Bebauungsplanes "Obere Mühle"wurde auch der Zweckverband angehört. Verfahrensgegenstand ist die Aufstellung des Bebauungsplanes für das geplante Allgemeine Wohngebiet (WA) in Greußenheim. Das Baugebiet soll im Trennsystem entwässert werden.
Das Schmutzwasser wird in einem separaten System geführt und im Bereich der Hauptstraße an den bestehenden Sammler der Gemeinde Greußenheim angeschlossen und über den Sammler des Zweckverbandes zur Kläranlage in Uettingen geleitet. Das Regenwasser wird ebenfalls in einem eigenen System geführt und entsprechend der gültigen Gesetze und Vorschriften bewirtschaftet. Die Zweckverbandsversammlung beschloss deshalb einstimmig, dass keine Einwendungen oder Bedenken vorgetragen werden.
Versicherung für Teleskoplader
Mehrheitlich beschloss die Versammlung, keine Maschinenversicherung für den Teleskoplader abzuschließen. Der Jahresbeitrag hätte 977,80 Euro bei zehn Prozent Selbstbeteiligung betragen. Der Teleskoplader ist eine selbstfahrende Arbeitsmaschine, zulassungsfrei und Kraftfahrzeugsteuer befreit. Haftpflichtschäden sind über die Kommunale Haftpflichtversicherung abgedeckt, erläutert Ralf Büttner, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Helmstadt.