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Oberndorf
Als im Januar 1942 ein Flugzeug bei Oberndorf abstürzte
Susanne Feistle
 |  aktualisiert: 27.01.2024 02:45 Uhr

Der Heimatforscher Kurt Schüll aus Marktheidenfeld recherchiert immer wieder über Flugzeugabstürze in der Region. Er möchte verhindern, dass diese vergessen werden. Diesmal berichtet er über einen Absturz bei Oberndorf am 21. Januar 1942.

Schüll erklärt, dass der Fliegerhorst Wertheim 1937 eröffnet wurde. Wenn die Flugzeugführerausbildung zu Ende war, durften Alleinflüge ohne Ausbilder durchgeführt werden. Jedoch war meistens ein Funker mit dabei. Als Flugzeugtyp wurde das Sturz- und Erdkampfflugzeug Junkers Ju 87 geflogen. Laut Schüll gab es etwa acht Versionen dieses Typs.

Am 21. Januar 1942 wurde die Gendarmerie-Station in Esselbach fernmündlich davon verständigt, dass in der Gemarkung Oberndorf ein Flugzeug abgestürzt ist und in Flammen steht. Auf einem Acker auf der Sachsen-Höhe (Neuer Wegbuckel). Zwei Gendarmen von Esselbach eilten mit dem Dienstwagen sofort zum Unfallort. Hier wurden die nötigen Absperrungen durchgeführt und festgestellt, dass es sich bei dem verunglückten Flugzeug um eine Ju 87 handelte, welche mit anderen Flugzeugen des Fliegerhorstes Wertheim Schulungsflüge und Übungsbombenabwürfe bei Altfeld durchgeführt hatte.

Das Flugzeug explodierte beim Aufprall

Das Flugzeug war bereits vollkommen verbrannt und zahlreiche Trümmer lagen in näherem und weiteren Umkreis umher. Etwa 50 Meter vom brennenden Flugzeug entfernt lag der tote Flugzeugführer mit zahlreichen Knochenbrüchen und Verletzungen im Gesicht. Es war der 21 Jahre alte Unteroffizier Rolf Berning aus Großgerau, sagt Schüll.

Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass der Bordfunker nicht im Flugzeug dabei war. Anfangs wurde angenommen, dass er sich unter den brennenden Trümmern befinden würde. Die Ursache des Unfalls wird darauf zurückgeführt, dass der Flugzeugführer beim Nehmen einer Linkskurse durch grelles Sonnenlicht in Verbindung mit dem Schnee stark geblendet wurde, wodurch er die Herrschaft über das Flugzeug verlor. Beim Aufprall auf dem fest gefrorenen Boden explodierte das Flugzeug. Dabei wurde der Flugzeugführer weggeschleudert, erklärt der Heimatforscher.

Gegen 15 Uhr trat ein unter Führung eines Hauptmannes stehendes Kommando des Fliegerhorstes Wertheim ein, welches die weitere Sachbehandlung übernahm. Die Öffentlichkeit und die Angehörigen würden sich laut Kurt Schüll freuen, wenn die Gemeinde dem jungen Kriegsopfer am Ort des Absturzes einen Gedenkstein setzt.

 
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