Für Barbara Holzer aus Thüngen war der 4. Juli 1984 gewiss ein ganz besonderer Tag. Sie war nicht nur die erste Bierkönigin von Thüngen, sondern eigentlich die erste von ganz Bayern und sogar die erste deutsche Bierkönigin. Und dann traf sie in Burgsinn auf die damals noch aktive "Uwe-Seeler-Traditionself" und durfte beim dortigen Freundschaftsspiel gegen eine Sinntal-Auswahl den offiziellen Anstoß ausführen.
Die Main-Post berichtete damals von einem Spiel bei großer Hitze und von Uwe Seeler, dem Superstar des deutschen Fußballs, der allerdings seine 2500 Fans auf dem Platz in Burgsinn über eine halbe Stunde hatte warten lassen. Doch schließlich wurden sie vom Auftritt des Ehrenspielführers der Deutschen Nationalmannschaft und einer ganzen Reihe namhafter Fußballgrößen entschädigt. Mit dabei waren Wolfgang Overath, Jürgen Grabowski und Lothar Emmerich. Dass eigentlich auch Günter Netzer im Aufgebot gestanden hatte, aber dann doch nicht spielte, wurde von seinen Fans bedauert.
Zwölf Gegentore gelassen hingenommen
Für "Uns Uwe" und seine Traditionself war das Spiel in Burgsinn auch ein ganz besonderes: Es war nämlich das letzte, denn der damals schon 46-Jährige hatte seinen endgültigen Rückzug aus gesundheitlichen Gründen angekündigt. Dennoch berichtete die Main-Post damals von seiner erstaunlichen Fitness und seiner hervorragenden Ballführung, den spielerischen Künsten sowie von bildschönen Kombinationen. Zwei Tore gelangen den Spielern der Sinntal-Auswahl bei dem Freundschaftsspiel. Dass sie im Gegenzug zwölf Treffer einstecken mussten, nahmen die Akteure und die Zuschauer mit Gelassenheit hin.
Wie aber hat die junge Barbara Holzer diese Begegnung erlebt? "Mein erster Eindruck war: Ach, ist der Uwe wirklich so klein und so massig", erinnert sie sich heute. Ansonsten aber sei die Situation in Burgsinn schon eine besondere gewesen. Jeder auf dem Feld habe den Star gekannt und hätte sich gerne mit ihm unterhalten, aber sie als die Bierkönigin durfte eine Weile sehr freundlichen "small talk" mit ihm machen, später mit ihm auf ein Bier anstoßen und mit ihm für ein Erinnerungsfoto posieren. Dieses Bild hat sie immer noch daheim.