
Zum enormen Schaden hatten die Betroffenen auch noch den Spott: Nach mehreren großen Bränden im Ortsbereich innerhalb von wenigen Jahrzehnten machte in den Nachbargemeinden der Name "Brandenbach" die Runde, wenn die Rede auf Karbach kam. In diesem Jahr liegen die großen Feuer 50, 65 und 70 Jahre zurück. Ein Anlass, daran zu erinnern.
Für die Menschen, deren Hab und Gut ein Raub der Flammen wurde, begann eine schwere Zeit. Oft mussten dann die meist bäuerlichen Betriebe ohne Stroh und Heu, Futter für ihre Tiere, auskommen, und in den Nachbarortschaften zum Sammeln gehen. So berichtet eine Akte von 1937, dass der Landwirt Richard Schmelz in Roden und Ansbach, und Landwirt Georg Valentin Väth in Billingshausen zur "Linderung der Not" Futtermittel für ihre Tiere einsammeln durften. Die Bürgermeister von Roden, Ansbach und Billingshausen hatten jeweils ihre Zustimmung gegeben.
Zehn Feuerwehren eilten zur Hilfe
Einer der schlimmsten Brände brach am in der Nacht des 31. August 1949 in der mit Futter gefüllten Scheune des Landwirtes Karl Hasenfuß aus. Von dort griffen die Flammen auf die Scheunen von Gottfried Schubert, die Scheune, das Wohnhaus und die Bäckerei von Karl Laudenbacher und der Witwe Katharina Baunach über.

Von weit her eilten Feuerwehren zur Hilfe herbei: Löschmannschaften kamen aus Ansbach, Birkenfeld, Hafenlohr, Karlstadt, Lohr, Marktheidenfeld, Rothenfels, Roden, Urspringen und Zimmern. Ersatzmannschaften aus Marktheidenfeld und Wertheim hielten sich zum Einsatz bereit. Neben Bürgermeister Eugen Schmelz, dem Kreisbrandinspektor Schneider und Landrat Leo Baunach, war auch Bezirksinspektor Lotter von der Landpolizei Marktheidenfeld vor Ort. Das Feuer von 1949 war der größte Brand nach 1928 und 1936.
Fünf Jahre später kam es zu einem der größten Brände in der Geschichte der Marktgemeinde. Am 10. März 1954, noch bevor Karbachs Wasserversorgung 1954 in Betrieb genommen werden konnte, erlebten die Bewohner, im westlichen Dorf schreckliche Stunden, als ein Großbrand zwölf Scheunen und Nebengebäude, einäscherte. Zwei Wochen später fielen zwei Scheunen mit Nebengebäuden und ein bereits beschädigtes Wohnhaus von Edwin Öhring in der unteren Klimbach dem Feuer zum Opfer.

Beim Großbrand am 10. März wurde natürlich auch die größte Wehr damals im Landkreis, Marktheidenfeld, eingesetzt. Von diesem Einsatz ist eine schöne Anekdote überliefert. Als die Marktheidenfelder kamen, erhielten sie t am Dorfbrunnen den Befehl: "Wasserentnahme aus dem Dorfbrunnen". Daraufhin meinte deren Einsatzleiter uff Lorbserisch: "Das kleenä Pfütschlä hömm mir gleich leer gschprötzt". Aber die Marktheidenfelder löschten mit dem "kleenä Pfütschlä" die ganze Nacht hindurch bis zum Ende ihres Einsatzes.
Feueralarm kurz nach Weihnachten
Am 27. Dezember 1969 gab es wie schon im Jahr zuvor, 1968, wieder einen Brand in der Weihnachtszeit. Ein Feuer vernichtete drei Scheunen, zwei Stallungen, Heuböden und weitere Nebengebäude. Der Schaden lag etwa bei 200 000 Mark. Unter den betroffenen war unter anderem Karl Roth, der schon 1954 durch den Großbrand schwer geschädigt worden war. Auch hier eilten Nachbarfeuerwehren zur Hilfe herbei – Birkenfeld, Urspringen und Hafenlohr. Die Einsatzleitung hatte Kreisbrandinspektor Hummel aus Lengfurt. In Bereitschaft standen die Wehren aus Lengfurt, Roden und Billingshausen.
