Der Caritasverband Main-Spessart bildet ab dem 16. Oktober auf der Benediktushöhe Retzbach neue „AlltagspartnerInnen“ aus. So soll der Einsamkeit von Senioren und pflegenden Angehörigen im Raum Karlstadt entgegenwirkt werden.
„Einsamkeit ist so schädlich wie 15 Zigaretten täglich“ – diese Aussage trifft der Ulmer Psychiater Manfred Spitzer. Er beschreibt Einsamkeit als eine Krankheit, die tödlich verlaufen kann. Wer einsam ist, erkrankt häufiger als andere Menschen beispielsweise an einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder an Depressionen, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Großteil der pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Main-Spessart wird ambulant in den eigenen vier Wänden versorgt. Viele betroffene Familien vereinsamen in dieser Situation. Hier sind vor allem die Pflegebedürftigen gefährdet, deren Familie weit verstreut in Deutschland leben. „Aber auch die Familien, die räumlich gesehen näher beieinander leben, werden von dem Gefühl allein gelassen zu sein, nicht verschont“, erklärt Lena Sebold, Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige in Karlstadt. „Die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz beispielsweise fordert die Familie häufig 24 Stunden am Tag. Hobbys oder die Pflege von sozialen Kontakten werden von den pflegenden Angehörigen häufig hinten angestellt und vernachlässigt.“
Mehr Lebensqualität durch Besuche der ehrenamtlichen Alltagspartner
Durch die Besuche der ehrenamtlichen Alltagspartner gewinnen alle Beteiligte ein Stück Lebensqualität. Die pflegebedürftigen Senioren, weil sie zum Beispiel durch gemeinsame Unternehmungen mit dem Alltagspartner weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und die pflegenden Angehörigen, weil sie währenddessen etwas kostbare Freizeit zurückgewinnen.
Der Tätigkeit als Alltagspartner geht eine mehrtätige (40 Fortbildungseinheiten à 45 Minuten), kostenfreie Schulung voraus. Inhalte der Schulung sind unter anderem Themen wie Demenz, Depression im Alter, sowie rechtliche Rahmenbedingungen. Besonders intensiv werden jedoch die Themenfelder Kommunikation und Umgang mit Menschen mit Demenz behandelt, denn das ist der Schlüssel zu einem gelingenden Beziehungsaufbau mit den Betroffenen. Die Alltagspartner erhalten für die Einsätze bei den Familien eine Aufwandsentschädigung in Höhe von acht Euro pro Stunde. Sie werden von Lena Sebold vom Caritasverband Main-Spessart im Raum Karlstadt vermittelt und fachlich begleitet.
Interessierte können sich an Lena Sebold von der Fachstelle für pflegende Angehörige Karlstadt wenden: Telefon (09352) 843118, Mail: LSebold@caritas-msp.de, Anmeldeschluss für die Schulung: Freitag, 20.September