
Die Allianz ILE MainWerntal, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat die Bürgermeister der fünf Kommunen mit jeweils Vertretern aus der Landwirtschaft, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) und vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), dem Landschaftspflegeverband, des Bayerischen Bauernverbandes der LAG Wald, Wein Wasser zu einem Runden Tisch in Arnstein eingeladen. Darüber informiert die Stadtverwaltung Arnstein in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
"Unsere Heimat, unsere Agrarlandschaft steht im Spannungsfeld der Gesellschaft, deshalb ist es uns wichtig, hier miteinander und nicht übereinander zu reden", sagte Franz Josef Sauer, Vorsitzender der Allianz ILE MainWerntal, zur Eröffnung der Sitzung. Die Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren verändert. Wir haben nicht mehr nur den Landwirt, der Lebensmittel erzeugt, sondern es gibt auch den Energiewirt, den Forstwirt und auch die Ziele der Wasserwirtschaft müssen mit betrachtet werden.
Steter Wandel im Lauf der Jahrzehnte
Ein Mitarbeiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt zeigte anhand anschaulicher Folien und Statistiken, wie sich die Landwirtschaft in den letzten 60 Jahren verändert hat. Die Landwirtschaft bei uns ist multifunktional, die Erzeugung von Lebensmitteln ist für alle Menschen von existenzieller Bedeutung, aber es gibt auch hohe Anforderungen an Umwelt- und Biodiversitätsleistungen. Und auch der Beitrag der Land- und Forstwirtschaft in Bezug auf die Energieversorgung verändert sich.
Und die Landwirtschaft ist mittlerweile spezialisiert. Die Landwirte arbeiten, durch Nutzung des technischen Fortschritts sehr effizient. Ein Landwirt ernährt in Deutschland 144 Menschen, allerdings macht diese Abhängigkeit auch verwundbar.
Sehr wenige Tiere in Main-Spessart
Thema waren auch die Nachteile der Spezialisierung und der Entkoppelung von Viehhaltung und Bodenbewirtschaftung, weil dadurch der natürliche Stickstoffdünger fehlt. Main-Spessart hat den niedrigsten Viehbesatz in Bayern.
Stefan Reuter, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes, zeigte auf, dass die gemeinsame Entwicklung unserer Kulturlandschaft für Landwirtschaft und Naturschutz eine große Chance darstellt. Die Beteiligung von Landwirten und lokalen Akteuren, zum Beispiel in Planungsvorhaben, sei in der Vergangenheit leider öfter vernachlässigt worden. In den letzten Jahren gab es jedoch große Fortschritte, entstandene Gräben durch einen intensiven Austausch zu beseitigen. Für den Naturschutz sind Landwirte, die in unserer Region aktiv Maßnahmen für den Naturschutz umsetzen, unerlässlich.
Suche nach gemeinsamen Standpunkten
Im Rahmen des ersten Treffens wurden zahlreiche, von verschiedenen Teilnehmern angeregte Themen erörtert, beraten und ein gemeinsamer Standpunkt herausgearbeitet. Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und den beteiligten Behörden zu vereinfachen und möglichen Konflikten durch frühzeitige und klare Informationen und Absprachen vorzubeugen, erklärt ILE-Managerin Susanne Keller.
In einem stetigen Prozess und weiteren Treffen des Runden Tisches können nun die gemeinsamen Positionen zu einzelnen Themen auf Aktualität geprüft, neue Themen besprochen und bei Bedarf ergänzt werden.