Als neue Sitzungspräsidenten versprechen Maximilian Ziegler und Henrieke Schwab ein buntes Programm mit Spaßgarantie in der Zellinger Prunksitzung. Eingerahmt von den Garden und den närrischen Gästen aus Erlenbach und Nordheim stellte sich in der ausverkauften Halle das Prinzenpaar Robert I und Nicole I dem Publikum vor.
In der Jugendbütt nannte "Eigengewächs" Paul Jungbauer seine Berufsvorstellungen: viel Geld und noch mehr Freizeit. Alle suchten Nachwuchs, nicht nur ein Maler wollt ihn anwerben, sondern sogar der bayerische Ministerpräsident: Viel reden und möglichst wenig sagen, das würden Büttenredner sicher hinbekommen. Sein Traumjob sei aber Bürgermeister, "nach dem Wohlfart komme ich, der Paul".
Um Versuchungen gefüllter Kühlschränke und Fastfood ging es bei Judith Röhner aus Aidhausen. Sie sang von der Lieblingsjeans, die zur engen Hose wurde. Die Sprechbütt von Bernd Kleinschnitz aus Greußenheim, am Vorabend noch im Fernsehen bei der närrischen Weinprobe zu sehen, zündete in Zellingen nicht so richtig. Das Polizeipräsidium Würzburg biete Schnupperkurse an, wegen der geplanten Drogenlegalisierung.
Statt Gage für wohltätige Zwecke gesammelt
Rolf Herzel aus Rottendorf trat diesmal als Schwabe Bernd Nägele auf. Für die junge Generation rappte er als Bauer, für die Älteren sang er statt Hänsel und Gretel "Habeck, Scholz und Lindner, die gingen in den Wald. Sie kamen an ein Häuschen, ohne Solaranlage drauf". Die sollte sich der alte Bewohner kaufen, samt E-Auto, um 10.000 Euro Zuschuss zu kriegen. Der Künstler tritt ohne Gage auf und sammelt für Wohltätiges, das Publikum spendete 661 Euro, Elferrat Stefan Lyding rundete auf 800 Euro auf.
Tränen lachte das Publikum bei der "Zellinger Bütt" mit dem Apotheker Kurz und Kunden Huber. Der wollte unter anderem schwarze Kondome für den Kondolenzbesuch, nachdem der Mann der Nachbarin gestorben war. Der Apotheker hatte sogar ein Medikament gegen den kursierenden Fasenachtsbazillus: Die altbekannte Zwiefl, wie sie in Zellingen besungen wird.
Marionettentheater und Mondflug
Stolz ist der Fasenachtsverein auf das neue Tanzmariechen Sofie Hemmelmann. Neu ist auch das Tanzpaar: Elisa Nötscher und Mara Weisenberger brillierten mit einem flotten Auftritt. Die Kindergarde ließ mit ihrem Schautanz die große Zeit von Abba wieder aufleben. Nach gelungenen Gardetänzen der Jugend- und der Prinzengarde bildeten ihre Showtänze die Sahnehäubchen. Die Jugendgarde schickte das erste Mädchen auf dem Mond. Die Prinzengarde hauchte verstaubten Puppen eines Marionettentheaters neuen Glanz ein.
Rund ging es bei den Zwiefl-Buwe und ihrer Hitparade samt Dieter Thomas Heck und "Auftritten" von DJ Ötzi über Queen bis hin zu den Wildecker Herzbuben. Doch gegen Helene Fischer waren alle atemlos. Ein Seitenhieb zur Halle fehlte nicht: "Marode, aber schöne neue Klos."
Eine Klasse für sich waren wieder die Turedancer samt akrobatischer Einlagen. Ihre Nachwuchsgruppe "The Next Turedancer" tanzte eine magische Reise nach Hogwarts zu Harry Potter mit Zauberstab und Hexenbesen. Die Turedancer (das Original) überzeugten mit Glanz und Gloria in Vendig. Sie stemmten die Herausforderung, eine prächtige Gondel zu bauen.
Nach gut fünf Stunden läuteten Maximilian Ziegler und Henrieke Schwab nach Mitternacht das Finale ein – singend mit Gitarren und der Feststellung "Ein schöner Abend geht vorbei. Heute ist wieder Fasenacht, alles singt, schunkelt, tanz und lacht."