
Szenarien wie verwaiste Altorte, leer stehende Häuser und ungenutzte Flächen sind für den ländlichen Raum besondere Herausforderungen. Aus diesem Antrieb heraus veranstaltet das Regionalmanagement in Kooperation mit der Sinngrundallianz zum Aktionstag „Zukunft Altort“ am Sonntag, 1. Oktober, in Burgsinn einladen.
Federführend die Allianzmanager Sebastian Schneider, Romy Engel und Claus Engel haben ein buntes Programm verschiedener Angebote und Aktionen in verschiedenen Leerständen, die an diesem Tag von 13 bis 17 Uhr ihre Tore öffnen, vorbereitet. Dort präsentieren auch alle sechs Allianz-Kommunen ihre Anstrengungen zur Belebung ihrer jeweiligen Altorte.
Leerstände richtig managen
Um 13 Uhr wird im Foyer der Sinngrundhalle der Schirmherr, Landrat Thomas Schiebel, gemeinsam mit dem Allianzvorsitzenden Bürgermeister Wolfgang Blum aus Aura, Burgsinns Bürgermeister Robert Herold und den Allianzmanagern den Aktionstag eröffnen. Dabei stellen sie die Zukunftsaufgabe „Leerstandmanagement“ in den Fokus. Um 14 Uhr spricht der Leiter des Projekts „Burglandschaft im Main4Eck“ Dr. Jürgen Jung über das traditionelle „Spessarter Wohn- und Stallhaus“, während gegen 14.30 Uhr bei einem gemeinsamen Rundgang durch Burgsinn belebte Leerstandsobjekte in Augenschein genommen werden.
Burghof ist geöffnet
Besonders stolz sind die Allianzmanager auf die erstmalige Öffnung des Burghofs der über tausend Jahre alten Wasserburg, welche durch intensive Verhandlungen von ihnen und Rathauschef Herold mit der in Frankreich lebenden Eigentümerfamilie von Thüngen ermöglicht wurde. So ist geplant, künftig dieses Burgsinner Wahrzeichen gemeinsam mit der Allianz touristisch zu entwickeln.
Am Aktionstag stellt sich hier die LAG Spessart mit ihrem Manger Peter Niehoff an einem Infostand vor. Der Verein Burglandschaft möchte sich an seinem Stand in historischen Ritterkostümen präsentieren. Die Kinder lassen um 16.30 Uhr im Burghof ihre Luftballons steigen, an denen die bereits im Vorfeld in den Kindergärten gemalten Bilder hängen.
Als weiterer Leerstand zur Besichtigung öffnet am Aktionstag die Gärtnerei Roth am Mäusberg, deren Gebäude um das Jahr 1900 herum errichtet wurden. Über 100 Jahre lang wurden fast ausschließlich Zierpflanzen im Familienbetrieb angebaut. Aufgrund fehlender Rentabilität haben die Eigentümer die 5000 Quadratmeter große Gärtnerei geschlossen und sie steht zum Verkauf.
Am Sonntag stellen regionale Künstler ihre Werke zur Schau: Katzie Hughes und Scott Templin (Unikatschmuck), Evi Schneider (Keramikskulpturen), Kurt Gutermuth (Laubsägearbeiten), Günter Fischer (Stein- und Holzskulpturen) und Vivien Reig-Atmer (Unikatschmuck).
„Altes Polizeihaus“ beteiligt
Erstmals steht den Besuchern das „alte Polizeihaus“ in der Hauptstraße zur Besichtigung offen, zeigen sich Sebastian Schneider und Romy Engel zufrieden. Das um 1920 errichtete altehrwürdige Gebäude befindet sich im Eigentum des Marktes und steht ebenfalls leer. Sogar das ehemalige Gefängnis ist noch zu sehen.
Der vierte Leerstand in Burgsinn, das alte Kino, weckt sicherlich bei vielen älteren Sinngrundbürgern Erinnerungen. Nach 20-jährigem Dornröschenschlaf öffnen die „Spessart-Lichtspiele“, ein echtes Stück Burgsinner Geschichte, noch einmal ihre Tore. Bereits am 5. April 1950 flackerte mit dem Streifen „Das unsterbliche Antlitz“ der erste Film über die Leinwand. Leider mussten Ewald und Käthe Preisendörfer ihr Kino infolge Konkurrenz des Fernsehens und großer Kinoketten im Jahr 1997 schließen.
„Spessart-Lichtspiele“ reaktiviert
Am Aktionstag kann sich der Besucher um 17.30 Uhr den Film „Von Bananenbäumen träumen“ anschauen. Der Eintritt ist frei. Passend zum Thema „Zukunft Altort“ erzählt der Dokumentarfilm die visionäre Geschäftsidee zweier Dorfbewohner, die den Niedergang ihres Ortes verhindern und eine neue Zukunft gestalten möchten. Das Geschäftsmodell sieht vor, mit Gülle Energie und Wärme für die Aufzucht von afrikanischen Welsen und Bananenbäumen zu erzeugen ...