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Karsbach
Agrarhandel Weimann plant neuen Standort in Karsbach
Im Industrie- und Gewerbegebiet Schönauer Weg in Karsbach will die Firma Weimann Nachfolger GmbH auf der "grünen Wiese" einen neuen Agrarstandort errichten. Dabei soll der neue Betrieb besonders der zentralen Erfassung und Lagerung des regionalen Getreideaufkommens dienen, so die Planung.
Foto: Helmut Hussong | Im Industrie- und Gewerbegebiet Schönauer Weg in Karsbach will die Firma Weimann Nachfolger GmbH auf der "grünen Wiese" einen neuen Agrarstandort errichten.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 13.02.2020 02:11 Uhr

Bald will und soll sich mit einem großen neuen Agrarhandelsbetrieb im Industrie- und Gewerbegebiet Schönauer Weg neben den vorhandenen Gewerbebetrieben ein neuer Geschäftsbereich ansiedeln. Die Firma Karl Weimann Nachfolger GmbH plant hier auf der "grünen Wiese" einen neuen Agrarstandort mit Handelsgeschäft in den Sparten Dünger, Getreide, Saatgut und landwirtschaftlichem Bedarf zu errichten. Dabei soll der neue Betrieb besonders der zentralen Erfassung und Lagerung des regionalen Getreideaufkommens dienen, so die Planung.

Der angedachte Agrarstandort beinhaltet zudem den Neubau eines Bürogebäudes, eines Sackwarenlagers samt Düngerhalle und einer Beizung mit Absackung von Saatgetreide. Die Getreideanlage besteht aus einer komplett eingehausten Annahmeanlage mit Staubabsauganlage, Förderturm und insgesamt acht Silos. Für die Erd- und Gründungsarbeiten ist ein frühzeitiger Baubeginn beantragt.

"Mit der vorgelegten Planung sind 13 Arbeitsplätze vorgesehen", stellte in der jüngsten Gemeinderatsitzung Bürgermeister Martin Göbel bei der Besprechung des Bauantrages fest. Damit werde vermutlich die Verwaltung des Agrarhandels von Gemünden nach Karsbach verlegt. Auch die Getreideannahme aus Gemünden und Heßdorf werde hier zentralisiert. Die aktuell im genehmigten Karsbacher Gewerbegebiet vorhandene Restfläche von 6400 Quadratmetern ist für das große Vorhaben nicht ausreichend. Deshalb werde der Bauwerber noch eine Teilfläche des Nachbarn erwerben, sagte Göbel.

200 Tonnen Getreide pro Stunde

Markant werden von der Staatsstraße aus sicherlich die vier großen Getreidesilos mit knapp 27 Metern Höhe sichtbar sein. Hinter diesen sollen weitere vier kleinere Silos (23 Meter Höhe) errichtet werden. Der Förderturm zur Beschickung erreicht eine Höhe von 32 Metern. Laut Baubeschreibung sollen hier einmal rund 10 000 Tonnen erntefrisches Getreide mit einer Annahmeleistung von 200 Tonnen in der Stunde erfasst werden.

Durch den in der Sichtachse dahinter liegenden Waldsaum werde die Anlage das Landschaftsbild sicher nicht besonders beeinträchtigen, stellten einige Gemeinderäte fest. Zudem will man einen Außenanstrich der Silos in gedeckter Farbe, wie grün oder braun fordern. Man habe schließlich bewusst dieses Industrie- und Gewerbegebiet in größerer Entfernung zur Wohnbebauung ausgewiesen, um entsprechende Betriebe ansiedeln zu können, so ihr Fazit.

Im Ortsteil Heßdorf liegt die aktuelle Getreideannahme der Firma Weimann in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet. "Da gab es immer wieder mal Diskussionen, weil die Annahme in der Erntesaison teilweise bis nachts um drei Uhr geht", sagte Göbel. Auch die Landwirte hätten in der Vergangenheit den Wunsch nach Veränderung geäußert.

In Ausnahmefällen ein "Rund-um-die-Uhr-Betrieb"

Deshalb sei es gut, wenn diese Tätigkeit in das Gewerbegebiet verlagert werde. Dort könne, wie in der Baubeschreibung angegeben, die Anlage hauptsächlich saisonal in der Erntezeit von Ende Juni bis September problemlos von 6 bis 22 Uhr betrieben werden. Wenn erforderlich, sei in Ausnahmefälle auch ein "Rund-um-die-Uhr-Betrieb" möglich. Außerhalb der Erntezeit gelten dagegen die normalen Öffnungszeiten.

Brandschutztechnisch ist das gesamte Gewerbegebiet bei dessen Ausweisung geprüft und gesichert worden, beantworteten Bürgermeister Martin Göbel und Kommandant Bernhard Mennig eine entsprechende Frage aus dem Gremium. Dafür seien bei der Erschließung zwei große Löschwasserbecken gebaut worden. Zudem gebe es bei der Firma Kirsch im ehemaligen Natodepot zwei weitere große Löschwasserbecken, auf die man im Notfall zurückgreifen könne. Sollten spezielle oder erweiterte Löschvorrichtungen benötigt werden, seien die ansiedelnden Betriebe verantwortlich.

Für den geplanten Agrarstandort gebe es hinsichtlich des Brandschutzes bisher keine zusätzlichen Auflagen. Die weiteren Festsetzungen des Bebauungsplanes "Industrie- und Gewerbegebiet Schönauer Weg" werden eingehalten, die "Baugrenze" und die "Höhenangabe" (Förderturm und Silos) seien durch Befreiungsregelungen abgesichert. Deshalb leitete der Gemeinderat das Bauvorhaben einstimmig befürwortend an die Behörden zur Prüfung weiter.

Bisher liefern die Karsbacher Landwirte das Getreide beim Lagerhaus der Firma Weimann in Heßdorf an. Nach der Realisierung des neuen Agrarstandortes im Industriegebiet wird wohl die Anahmestelle dorthin verlegt.
Foto: Helmut Hussong | Bisher liefern die Karsbacher Landwirte das Getreide beim Lagerhaus der Firma Weimann in Heßdorf an. Nach der Realisierung des neuen Agrarstandortes im Industriegebiet wird wohl die Anahmestelle dorthin verlegt.
 
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