In den Burg-Lichtspielen in Mühlbach zeigt das Agenda-21-Kino am Donnerstag, 7. Februar, um 20.15 Uhr sowie am Sonntag, 10. Februar, um 17.30 Uhr den Film „System Error“.
Regisseur Florian Opitz setzt sich in seiner neuen Dokumentation mit dem Kapitalismus auseinander, der heute, wie es Karl Marx vorausgesagt hat, alle Lebensbereiche bestimmt und in einem ewigen Wachstumszwang gefangen ist, heißt es in der Pressemitteilung. Laut Opitz befindet sich das System in der Krise, aber es gibt Auswege, wie er in seinem Film aufzeigt.
Ein wahrer Wachstumsgläubiger sieht überall Chancen. Fracking? Beschert uns unverhoffte Ölreserven! Asteroiden? Auf die Erde holen, da steckt Platin drin! Der Tod? Wir schaffen einfach das Altern ab! Man müsse bloß "den akademischen Blick auf dieses Zeug" aufgeben, empfiehlt Anthony Scaramucci. Der aufgekratzte Monolog des Hedgefonds-Gründers, kurzzeitigen Trump-Mitarbeiters und selbst erklärten "Kapitalkünstlers" Scaramucci gehört zu den stärksten Momenten von "System Error".
Dabei wird deutlich: Für Menschen wie Scaramucci hat der Glaube an ewig währendes Wirtschaftswachstum quasi religiösen Charakter. So überzeugt sind sie von seinem Sinn, dass Kritik an Nebenwirkungen wie dem Klimawandel sie kaum erreichen kann. Kein Wachstum mehr? "Das ist einfach nur falsch", empört sich Scaramucci.
Bekenntnisse dieser Art sind in "System Error" häufig zu hören. Der argentinische Sojaproduzent Argino Bedin betreibt nach eigener Ansicht ein Geschäft "zum Wohle der Menschheit". Der US-Börsenmoderator Bob Pisani sagt über den Kapitalismus: "Ich bin diesem System verpflichtet." Der ehemalige Allianz-Chefinvestor Andreas Gruber erklärt, er wolle sich "eine Welt ohne Wachstum nicht vorstellen". Die Frage ist: Sind wir tatsächlich bereit, für den Kapitalismus alles zu opfern?
Die Filmdauer beträgt 97 Minuten. Die Kinovorführung ist dank Sponsoren zu einem Sonderpreis zu besuchen.