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Marktheidenfeld
AfD will Klinikneubau in Lohr auf Prüfstand stellen
Kreisräte Kurt Schreck und Stefan Cartsburg sehen Kosten und Zeitplan aus dem Ruder laufen und stellen fest: Die "Hochglanzbroschüre Masterplan 2025" kann eingestampft werden.
So soll er aussehen, der Neubau der Zentralklinik des Landkreises in Lohr. 
Foto: sander.hofrichter architekten GmbH | So soll er aussehen, der Neubau der Zentralklinik des Landkreises in Lohr. 
Bearbeitet von Joachim Spies
 |  aktualisiert: 12.02.2024 00:39 Uhr

Eine Neubewertung und Überprüfung aller bisherigen Planungen zum Klinikneubau in Lohr und einer "bisher völlig abstrusen Nachnutzungskonzeption für den Standort Marktheidenfeld" fordern die AfD-Kreisräte Kurt Schreck und Stefan Cartsburg. Hierzu werde man entsprechende Anträge sowohl für den Werkausschuss  des Klinikums als auch für den Kreistag stellen, kündigt die AfD in einer Pressemitteilung an..

Die Kostensituation laufe vermutlich völlig "aus dem Ruder", so Schreck. Von ehedem veranschlagten etwa 140 Millionen Euro sind schon jetzt rund 156 Millionen Eur0 im Gespräch. Mit weiteren Verteuerungen zu Lasten des Landkreises, der bereits jetzt zu den am höchsten verschuldeten Landkreisen in Bayern zähle, sei zu rechnen. Selbst Landrätin Sabine Sitter habe von großen Mühen gesprochen, überhaupt noch einen Haushalt in Zukunft vorlegen zu können, der von der Rechtsaufsicht der Regierung von Unterfranken  genehmigt wird.

Schreck erwartet Inbetriebnahme nicht vor 2026

Beim Zeitplan für den Klinikneubau habe selbst der Chefplaner hat bereits "vorsichtige Zweifel" angemeldet. Für AfD-Sprecher Kurt Schreck ist als Inbetriebnahme erst im Jahre 2026 realistisch. Bis dahin werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die "Patientenströme" immer weiter in andere Krankenhäuser orientieren, mit dann womöglich zusätzlichen Problemen für die Auslastung der eigenen Einrichtungen. Schreck: "Die erstellte Hochglanzbroschüre Masterplan 2025 zum Klinikneubau kann dann eingestampft werden."

Die Bürger im Landkreis wollten endlich Klarheit haben, wie es mit dem Gesundheitswesen und der medizinischen Versorgung weitergeht. Viele hätten genug von Ungewissheit und jahrelangen Debatten. Die AfD-Kreisräte fordern insbesondere eine konkrete Überprüfung und Neubewertung des Werkauschuss-Beschlusses vom 28.Juli 2018 zur Nachnutzung für den Standort Marktheidenfeld. Hier gebe es offenbar sogar unter Kreisräten unterschiedliche Auslegungen.

Krankenhaus Marktheidenfeld sofort reaktivieren

Der beste "Masterplan" sei die sofortige Wiederherstellung und Reaktivierung des Krankenhauses Marktheidenfeld, so Schreck. Dazu habe es im Kreistag am 26. Februar Vorschläge gegeben wie beispielsweise wieder OP durchführen, Röntgen- und Laborbetrieb wieder aufnehmen und insbesondere die aufgelöste Notaufnahme einzurichten. Beide AfD-Kreisräte halten es für absurd, gerade in einer Zeit der Pandemie ein Krankenhaus schließen zu wollen.

Schreck fordert Landrätin Sitter auf, ihrer Verantwortung für die Menschen im Landkreis nachzukommen. Die medizinische Versorgung müsse endlich auch den Vorstellungen und Bedürfnissen der Bürger aller Landkreisregionen gerecht werden. Schreck: "Dazu gehört auch ein Plan B und eine Alternative zu den bisherigen Plänen. Bekannterweise sind mittlerweile auch Stimmen selbst aus dem Klinikum in Lohr laut geworden, welche an der beabsichtigten Neuausrichtung des Klinikums erhebliche Zweifel äußern. Von einem negativen Betriebsklima aus der Sicht einer Reihe von Beschäftigten ganz zu schweigen."

 
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  • C. D.
    Finde es irgendwie äußerst bedenklich das man diese Problematik ganz alleine
    einer Partei überlässt , welche angeblich doch keiner haben möchte.
    Alle anderen vertrauen einen Masterplan , welcher entweder noch nicht steht
    oder nicht mehr der aktuellen Lage ( Verzögerung usw. ) entspricht .
    Zur Zeit kann jeder noch frei entscheiden in welches Krankenhaus er gerne möchte ,
    aber ein Werksausschuß und ein Kreistag wird doch hoffentlich auch in der Lage sein ,
    sich der Realität zu stellen und dementsprechend bald die Öffentlichkeit davon
    zu informieren . Dies kann auch eine Beschlußänderung eines Kreistages sein ,
    wenn sich die Zeichen sichtbar geändert haben .
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  • S. C.
    Tja, es wird tatsächlich Zeit, diesen Irrsinn zu stoppen, je eher desto besser.

    Allein die damaligen Modellrechnungen waren/sind der gespielte Witz: wie kann man nur glauben, man macht KAR und MAR dicht, und hat anschließend in LOH die Patientenzahlen KAR + MAR + LOH?

    Ein Karlstadter fährt doch NIE nach Lohr, der fährt nach Würzburg, wo es die Uniklinik gibt, jede Menge andere Kliniken (Rotkreuz-, Misssio, Juliusspital...) und alle Fachärzte mit Belegbetten. Allein die Verkehrsanbindung nach Lohr. Nach WÜ fährt alle Viertelstunde ein Zug und es gibt Bussse und Straßenbahnen, mit dem Auto sinds 20 Minuten.

    Und die Marktheidenfelder orientieren sich genauso nach Würzburg oder fahren (jetzt schon) nach Wertheim.
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  • H. O.
    Oh Nogel, wieder diese viel zitierten Aussagen, ein Karlstadter fährt nie nach Lohr usw....
    Was soll das ganze Gezeter um das ehemalige Krankenhaus in MAR . Die gewählten Mitglieder des Kreistages haben eben damals einem Neubau zugestimmt und so sollte
    es auch bleiben. Man sollte ab und an die Mitteilungen aus dem Standesamt Lohr über Sterbefälle im M E lesen, da sind immer Personen aus dem gesamten Landkreis MSP
    dabei.
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  • S. C.
    Unsinn. Und wenn man merkt, daß etwas falsch läuft, kann man das durchaus korrigieren und muß nicht auf Biegen und Brechen das ganze "durchziehen".

    Und derselbe Kreisrat, der "damals einem Neubau zugestimmt" hatte, hat auch zugesagt, das Krankenhaus in KAR offen zu lassen, bis der Neubau fertig ist. Und?
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