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AfD-Wahlkampf in Lohr: Bündnis ruft zu Gegenveranstaltung
In der Alten Turnhalle in Lohr wird am kommenden Montag Georg Padzderski erwartet.       -  In der Alten Turnhalle in Lohr wird am kommenden Montag Georg Padzderski erwartet.
Foto: Wolfgang Dehm | In der Alten Turnhalle in Lohr wird am kommenden Montag Georg Padzderski erwartet.
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:45 Uhr

Im Vorfeld der Landtagswahlen am 14. Oktober betreibt die AfD Wahlkampf auch im Landkreis Main-Spessart. So wird in Lohr am kommenden Montag der stellvertretende Bundesvorsitzende und Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus Georg Pazderski in der Alten Turnhalle erwartet. Dort soll er zum Thema Innenpolitik sprechen.

In der Lohrer Anlage gegenüber der Turnhalle wollen sich am Montag zeitgleich Lohrer Bürger versammeln. „Ich habe dazu über meinen privaten E-Mail-Verteiler aufgerufen“, so SPD-Stadtrat Thomas Nischalke. Er wünsche sich eine stille Demonstration, bei der „wir durch Anwesenheit zeigen, dass die AfD keine Alternative ist“, sagte Nischalke am Dienstag im Gespräch mit dieser Redaktion. Das Feedback auf seinen Vorschlag sei durchweg positiv gewesen, auch auf Facebook mache sein Aufruf mittlerweile die Runde. Beim Landratsamt meldete er am Dienstag eine Veranstaltung mit 250 Teilnehmern an, die mittlerweile genehmigt wurde.

Bürgermeister, Stadtrat und Kirchen unterstützen den Aufruf

Am Donnerstag Vormittag riefen der Lohrer Bürgermeister Mario Paul, der katholische Pfarrer Sven Johannsen und der evangelische Dekan Till Roth sowie die Mitglieder des Lohrer Stadtrats in einer gemeinsamen Erklärung dazu auf, sich Nischalkes Vorschlag anzuschließen.

„Das friedliche und gedeihliche Zusammenleben der Menschen in unserer Stadt und unserem Land beruht auf grundlegenden Werten und Prinzipien: die Würde eines jeden Menschen, die Unverletzlichkeit der Menschenrechte, die Gleichheit vor dem Gesetz oder die Solidarität mit unseren europäischen Nachbarn“, schreibt das Bündnis aus Kirchen, Stadträten und Bürgermeister. „Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, dass diese und andere Werte und Prinzipien, wie sie etwa im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland oder der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte formuliert sind, weiterhin ohne Einschränkung gültig sind“, heißt es in der Erklärung.

Das wolle man öffentlich zum Ausdruck bringen bei einer Versammlung am 17. September um 18.30 Uhr in der städtischen Anlage. „Wir rufen alle Menschen unserer Stadt und Region auf, mit uns Farbe zu bekennen für ein vielfältiges, menschliches, demokratisches und solidarisches Miteinander ohne Ausgrenzung, Hass und Gewalt“, heißt es weiter.

Polizei erwartet keine Ausschreitungen

„Wir werden an dem Abend natürlich vor Ort sein“, sagte Stefan Preisendörfer, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei Lohr, am Dienstag. Ausschreitungen erwarte er aber derzeit nicht. „Unsere Aufgabe ist es, die Meinungskundgebung zu gewährleisten, für beide Seiten.“ Die Polizei werde die Veranstaltung so betreuen, wie alle vergleichbaren Veranstaltungen auch.

 
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  • B. L.
    Sollte die Kirche in meinem Wohnort, gegen die AfD auftreten, würde ich am nächsten Tag austreten. Die haben sich in der Politik rauszuhalten.
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