Nicht immer ist die vermeintlich günstigste Gestaltung am Ende auch die Billigste. Das ist bekannt und wurde den Mitgliedern des Marktgemeinderates in Remlingen schon seit geraumer Zeit vor Augen geführt. Obwohl von Seiten einiger Gemeinderäte bereits seit Monaten auf den unglücklichen Umstand einer Reaktivierung und Neugestaltung eines Spielplatzes hingewiesen wurde, konnte erst im November eine Einigung mit dem betroffenen Nachbarn am Mühlbergring erfolgen.
Nach längerem Streit wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung der Rückbau eines Geländes auf das ehemalige Höhenniveau beschlossen und ein Landschaftsplaner zur Neugestaltung des Geländes beauftragt.
Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich das Gremium mit der Reaktivierung des stillgelegten Spielplatzes. Bereits in der zurückliegenden Legislaturperiode hatte das Gremium beschlossen, dass der Platz saniert und die Spielgeräte ausgetauscht werden sollen. Wie Bürgermeister Günter Schumacher erklärte, wurden die Mitarbeiter vom Bauhof vom damaligen Bürgermeister Klaus Elze beauftragt, das abschüssige Gelände umzugestalten. Bereits im März 2020 wurde die Geländeangleichung auf ein relativ ebenes Niveau umgesetzt. Ein angrenzender Nachbar bemängelte schon damals, dass die Gefahr bestehe, dass bei Starkregen Oberflächenwasser nun auf sein Grundstück laufen könnte.
Keine Drainage
Um Kosten durch einen Rückbau zu vermeiden, so Schumacher, beschloss der Marktgemeinderat zu Ende zu bauen und das Gelände zum Nachbargrundstück mit Natur-Quadersteinen, allerdings ohne Drainage, abzusichern. Eine Drainage wurde im mittleren Bereich eingebaut konnte aber die anfallenden Wassermengen im Sommer nicht auffangen.
Wie vom Nachbarn vermutet, schossen die Wassermengen auf sein Grundstück und verursachten einigen Schaden. Bei einer Besichtigung des Geländes am 15.November durch Bürgermeister Schumacher zusammen mit dem Nachbarn und dessen juristischen Vertreter, sowie dem hydrologischen Gutachter des Büros GMP und den Marktgemeinderäten Fritz Emmerich und Richard Fischer wurden die dokumentierten Schäden besprochen und eine Umgestaltung der Fläche zugesichert.
Im Bereich des Nachbargrundstücks soll das Gelände wieder auf das ursprüngliche Niveau zurück gebaut werden, um eine Pflege des gesamten Grundstückes zu ermöglichen. Gleichzeitig ist die Installation einer ausreichenden Drainage einzubringen. Die technische Ausarbeitung und Kosten dafür sollte ein Landschaftsplaner durchführen. Die Umsetzung erfolgt durch den gemeindlichen Bauhof. Danach sollen die bereits gekauften Spielgeräte zeitnah aufgebaut werden, damit vielleicht im Herbst der Spielplatz an die Kinder übergeben werden kann.
Ausbau der Wasserversorgung
Ohne große Diskussion stimmte das Gremium dem Vorschlag von Schumacher für die Überprüfung und Kontrolle der Wasserversorgung durch ein Risk-Managment der Firma Möslein Wassertechnik. Wie Schumacher ausführte, beruht das jetzige Risk-Management der Wasserversorgung auf einem manuellen System. Die Überprüfungen und Kontrollen erfolgen durch den Wasserwart und werden dokumentiert. Eine Vielzahl der Tätigkeiten beruhen auf dem Fachwissen des zuständigen Wasserwartes.
Im Vertretungsfall ist eine Überprüfung nur schwierig möglich. Zu komplex seien mittlerweile die Anlagen. Um in diesem Bereich eine dauerhafte Sicherheit der Wasserversorgung zu gewährleisten, beschloss das Gremium die Anschaffung der nötigen Hardware bestehend aus einem umfassenden Betriebs- und Organisationshandbuch (BOH) das jedem Vertreter eine schnelle und richtige Vorgehensweise garantiert und ermöglicht.