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STETTEN
Älteste Karlstadterin lebt in Stetten
Günter Roth
 |  aktualisiert: 07.01.2016 15:12 Uhr

Unglaublich groß war die Freude der Jubilarin, als sie nach fast 40 Jahren ihre beiden Enkelkinder Gregor und Michael zu ihrem 102. Geburtstag in die Arme nehmen konnte. Durch den Unfalltod ihres Sohnes in Polen war der Kontakt schwieriger geworden, doch eine andere Enkelin Wanda Michalcack, bei der Czarna acht Jahren in Stetten lebt, machte die beiden Kindeskinder ausfindig und arrangierte den überraschenden Besuch.

Enkelkinder und andere Blutsverwandte hat Eugenia Czarna zuhauf: sie kann auf die große Schar von mehr als 30 Nachkommen stolz sein. Von zwei Kindern stammen sieben Enkel, 15 Urenkel und fünf Ururenkel. Trotz ihres biblischen Alters erfreut sich die Jubilarin bester Gesundheit, nur zwei Mal, im Alter von 93 und nach ihrem 100. Geburtstag musste sie ins Krankenhaus.

Zuhause in ihrem Lebensbereich erledigt sie fast alle anfallenden Arbeiten wie Körperpflege, Wäsche, Putzen und Abspülen eigenständig. Nach jedem Fest schickt sie die Familie aus der Küche, denn das Abspülen ist noch immer ihre Aufgabe. Viel Zeit verbringt sie mit dem Hund der Familie, als fromme Katholiken mit Beten und dann auch noch mit dem Fernsehen. Obwohl sie nur wenig Deutsch spricht, verfolgt sie die Serien mit großer Freude.

Czarna ist1913 im damals polnischen und jetzt ukrainischen Ort Kadloby geboren und aufgewachsen. Dort besuchte sie die Schule und heiratete mit 18 Jahren ihren Mann, der allerdings schon seit mehr als 40 Jahren verstorben ist. Lange lebte das Paar dann von der Landwirtschaft im damals deutschen Neusalz in Niederschlesien und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Polin. Mit zunehmendem Alter zog es sie dann zur Familie, die mittlerweile in Deutschland wohnt. Seit acht Jahren ist nun der Werntalort Stetten ihre Heimat.

Gefragt nach dem Geheimrezept für ein hohes Alter, sagt Eugenia felsenfest: „Viel Arbeit und ein sparsames Leben!“ Das Arbeiten hat sie von klein auf lernen müssen, im elterlichen Bauernhof als sie die Mutter im Alter von vier Jahren verlor, dann später auf dem Anwesen, das sie gemeinsam mit ihrem Mann bewirtschaftete.

Karlstadts älteste Bürgerin bekam an ihrem Ehrentag auch Besuch vom Zweiten Bürgermeister Theo Dittmaier, der neben Geschenken und Glückwünschen der Stadt Karlstadt auch die des Landrats Thomas Schiebel sowie eine Urkunde des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer überbrachte.

 
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