
Im Rahmen einer Feier wurden kürzlich sieben Patienten der Forensischen Klinik in Lohr Zeugnisse ihres Schulabschlusses überreicht. Die Veranstaltung wurde von der Schulleiterin der Mittelschule Lohr, Susanne Rinno, Stellvertreterin Ingrid Otto, den pädagogischen Lehrkräften der Forensik, Alexis Buhler und Kevin Schlaug, Jule Marie Spreckelmeyer vom Psychologischen Dienst sowie dem Ärztlichen Direktor des Bezirkskrankenhauses Lohr und Maßregelvollzugsleiter Dominikus Bönsch begleitet. Darüber berichtet das Bezirkskrankenhaus Lohr in einem Pressetext, aus dem die Informationen in diesem Artikel stammen. Die Veranstaltung markiere einen wichtigen Meilenstein im Prozess der Wiedereingliederung und Resozialisierung, betont das Bezirkskrankenhaus.
Seit sechs Schuljahren haben die Patientinnen und Patienten der Forensik des Bezirkskrankenhauses Lohr die Möglichkeit, einen Schulabschluss während ihres Aufenthalts nachzuholen. "Das ist eines der tollsten Projekte unserer Forensik", wurde Bönsch zitiert. Jedes Jahr nehmen den Angaben zufolge in etwa zehn Patientinnen und Patienten diese Möglichkeit wahr. Im Schuljahr 2022/23 konnten sieben Patienten ihren Schulabschluss nachholen, darunter qualifizierende Hauptschulabschlüsse, Mittelschulabschlüsse und Mittlere Bildungsabschlüsse.
Positive Veränderungen
Während seiner Ansprache unterstrich Bönsch, wie sehr diese Zeugnisübergabe das Potenzial der Patienten zur positiven Veränderung betone und würdige. "Die heutige Zeugnisübergabe ist ein bedeutsamer Schritt auf Ihrem weiteren Weg. Sie zeigt nicht nur Ihre harte Arbeit und das Engagement, die Sie in ihre Ausbildung gesteckt haben, sondern auch Ihre Entschlossenheit, positive Veränderungen in Ihrem Leben herbeizuführen. Dieser Termin spiegelt wider, was Sie erreichen können, wenn Sie die Unterstützung und die notwendigen Ressourcen erhalten", wurde Bönsch in dem Pressetext weiter zitiert.
Schulleiterin Rinno und stellvertretende Schulleiterin Otto sprachen über Chancen und Grauzonen des Lebens. In einem Dialog betonten die beiden die Vielschichtigkeit des Lebens und hoben hervor, dass nicht alles schwarz und weiß gesehen werden könne, sondern dass es auch einen Graubereich gebe. "Die Welt wartet nicht auf euch, aber sie ist eine Bühne, auf der ihr eure Träume und Ziele verwirklichen könnt, wenn ihr den Entschluss dazu fasst", wurde Rinno zitiert.
Ein besonderer Dank von Bönsch galt den Lehrkräften des Bezirkskrankenhaus, die mit ihrer Hingabe und ihrem Engagement maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen hätten.