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MARKTHEIDENFELD
Abschied von Renkhoff: Zu Lebzeiten eine Legende
Große Anteilnahme: Hunderte von Trauergästen nahmen am Samstag auf dem Friedhof am Äußeren Ring in Marktheidenfeld Abschied von Warema-Gründer Hans-Wilhelm Renkhoff.
Foto: Günter Reinwarth | Große Anteilnahme: Hunderte von Trauergästen nahmen am Samstag auf dem Friedhof am Äußeren Ring in Marktheidenfeld Abschied von Warema-Gründer Hans-Wilhelm Renkhoff.
Von unserem Mitarbeiter Günter Reinwarth
 |  aktualisiert: 21.03.2011 17:02 Uhr

Eine mehrere Hundert Menschen zählende Trauergemeinde nahm am Samstag auf dem neuen Friedhof am Äußeren Ring in Marktheidenfeld, einen Steinwurf von seinem Unternehmen Warema entfernt, Abschied von dem im Alter von 84 Jahren gestorbenen Firmengründer und Marktheidenfelder Ehrenbürger Senator Dr. Hans-Wilhelm Renkhoff.

Tiefe Einblicke in das Leben Renkhoffs, das er mit einem „großen bunten Mosaikfenster“ verglich, vermittelte Pastor Peter Siemens. Er hat das Leben seines verstorbenen Freundes seit Jahrzehnten begleitet und nannte als dessen hervorstechende Charaktereigenschaften Leidenschaft, verantwortungsvolles Engagement und Kämpfergeist. In den Herzen der Menschen, die ihn gekannt hätten, hinterlasse der Tod Renkhoffs „eine unersetzbare Lücke“. Renkhoffs Tugenden wie Pioniergeist und beharrliches Wirken hätten viele Menschen ihren Arbeitsplatz zu verdanken.

Er habe mit Hans-Wilhelm Renkhoff einen guten Freund verloren, sagte Rechtsanwalt Hermann Richartz. Der Mitbegründer des Rotary-Clubs Lohr-Marktheidenfeld habe Tugenden wie Toleranz und soziale Verantwortung praktiziert. Richartz weiter: „Hans-Wilhelm Renkhoff war eine herausragende Persönlichkeit und der Prototyp eines ehrbaren Kaufmanns.“ Stadt und Region hätten eine außergewöhnliche Unternehmerpersönlichkeit verloren, die soziale Projekte stets großzügig unterstützt habe.

Für Aufsichtsrat und Vorstand der Warema SE zeichnete Peter Kahn Renkhoffs Leben als Unternehmer nach. Als Leistungsfanatiker habe er gefordert und gefördert, ein Pioniergefühl für Produkte und Märkte entwickelt, stets an sein Unternehmen geglaubt und mit der Übernahme von Warema durch seine Tochter Angelique Renkhoff-Mücke positive Signale gesetzt.

Für die Belegschaft der Warema-Gruppe nahm Betriebsratsvorsitzender Bernd Ruppert von einem „Mann mit großem Herzen und einem Chef zum Anfassen“ Abschied. Warema habe sich unter Renkhoff – „zu Lebzeiten eine Legende, im Tod unsterblich“ –, der für die Belange der Mitarbeiter stets ein offenes Ohr gehabt habe, zu einer Firma entwickelt, die Marktheidenfeld maßgeblich geprägt habe und in der Region ihresgleichen suche.

Die Verbundenheit Renkhoffs mit der FH Würzburg-Schweinfurt stellte deren Präsident Professor Heribert Weber heraus. Weber sprach von einem beispiellosen Engagement Renkhoffs für die Ausbildung junger Menschen. Er erinnerte an die 1995 gegründete Hans-Wilhelm-Renkhoff-Stiftung an seiner Lehranstalt, die der Marktheidenfelder Unternehmer immer wieder mit Finanzhilfen unterstützt habe. Renkhoff habe, seit 1993 auch als Vorsitzender der Gesellschaft der Förderer und Freunde der FH, über drei Jahrzehnte lang die Hochschule begleitet.

Für die Stadt Marktheidenfeld nahm Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder Abschied von ihrem Ehrenbürger und einem „Ausnahme-Unternehmer“. Die Kommunalpolitikerin würdigte Renkhoffs jahrzehntelanges Engagement als Förderer von Vereinen und Organisationen sowie als Mitbegründer der Lebenshilfe und als langjähriger Vorsitzender des TV Marktheidenfeld. Renkhoff habe als Autodidakt stets an sich geglaubt und sein Wissen der Region und zahlreichen Gremien zur Verfügung gestellt. Der Warema-Chef, dessen Name stets mit der Geschichte Marktheidenfelds verbunden sein werde, sei immer ganz nahe bei den Menschen gewesen und oft als stiller Nothelfer tätig gewesen.

Die Urnenbeisetzung Renkhoffs, von dem bei der Aussegnungsfeier auch ein Jagdhornbläsercorps Abschied nahm, erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im Familienkreis.

 
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