Der seit 19 Jahren in den katholischen Kirchengemeinden Obersinn, Mittelsinn und Aura wirkende Pfarrer Franz Malczyk ist mit 69 Jahren gestorben. Im Requiem würdigten am Donnerstag Dekan Albin Krämer, Domkapitular Dietrich Seidel und zahlreiche Redner dessen Verdienste besonders um die Ökumene.
Im überfüllten Gotteshaus nahmen viele Gläubige, Freunde und Verwandte Abschied von dem beliebten Seelsorger. 16 Priester und Diakone zogen mit Ministranten aus den drei Gemeinden zum Orgelspiel von Volker Gärtner in die Kirche ein. Darunter war Malczyks Mitstreiter für die Ökumene, der evangelische Pfarrer Gunnar Zwing. Vereine und Feuerwehren erwiesen ihre Referenz.
Der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft, Edward Zarosa, lud zum Gebet für den Verstorbenen ein. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Musikverein Obersinn/Mittelsinn und Kolpingkapelle Burgsinn, der Männergesangverein Obersinn und der Singkreis Mittelsinn. In der Predigt sagte Dekan Krämer, dass er die innere Verbundenheit Malczyks mit den Menschen, besonders den Kindern und Kranken gespürt habe. Pfarrer Malczyk habe den Menschen eine Heimat geben wollen. Die Fürbitten trugen die Lektoren Peter Preisendörfer, Roswitha Römer und Rosemarie Schneider vor.
Domkapitular Seidel stellte den Lebenslauf des Verstorbenen vor, der am 8. September 1948 im polnischen Chudow geboren wurde, am 16. Oktober 1999 in Obersinn eintraf und Pfarrer der drei Gemeinden wurde. „Malczyk war den Menschen zugewandt, was nicht zuletzt durch sein Hobby Taubenzucht geschah“, meinte Seidel. Für die drei Pfarrgemeinden würdigte Jürgen Gabel den Verstorbenen. Wie von einem Kraftfeld angetrieben, sei er seiner Berufung nachgekommen und habe eine Pastoral gepflegt, die auf ein gutes geschwisterliches Miteinander in der Ökumene gezielt habe.
Pfarrer Gunnar Zwing erinnerte daran, dass sie beide 1999 den Dienst im Sinngrund begonnen hätten. Er denke gerne an die mitgebrachten polnischen Süßigkeiten und verabredete sich mit dem Verstorbenen in Gottes neuer Welt.
Kindergartenleiterin Marion Breitenbach-Eisler beurteilte ihren Chef als Mensch der offenen Türen, für den Kinder eine Herzensangelegenheit waren. „Wir durften uns von seiner stets guten Laune anstecken lassen“, erklärte Nina Breitenbach für alle Ministranten, „uns fehlt der Mensch Franz“. „Wir hatten nie Krach miteinander“, sagte Walter Konrad, der Malczyk 18 Jahr lang als Diakon begleitete. Er hob dessen Interesse an einer funktionierenden Ökumene hervor.
Bürgermeisterin Lioba Zieres rief den Start Malczyks im Sinngrund vor 19 Jahren in Erinnerung und die Rundreisen durch die Seniorenheime, als Malczyk mit seinen berühmten polnischen Prince-Polo-Keksen Freude schenkte.
Feierlich nahmen Dekan Krämer und Domkapitular Seidel die Aussegnung am Sarg vor, bevor die Feuerwehren ihn aus der Kirche trugen. Nicht wenige Gäste hatten Tränen in den Augen, als die Musikkapelle das „Segne du Maria“ zum letzten Gruß spielte. Die Beerdigung findet auf Wunsch des Verstorbenen an diesem Samstag in seinem Heimatort Chudow in Polen statt.