Am Ende musste die alte Feuerwache an der Karbacher Straße in Marktheidenfeld noch einmal alles geben: Kaum eine Hilfsorganisation ließ sich die Chance entgehen, in den leeren Räumen unter realistischen Bedingungen zu üben. Ein Szenario war beispielsweise eine Explosion mit Feuer in einem Mehrfamilienhaus, die Rettung von Menschen aus dem verqualmten Bau. Noch immer hängt der Gestank von kaltem Rauch im Gebäude.
Übungsmarathon beendet
Nachdem nun die Feuerwehr Marktheidenfeld und ihre „Übungsgäste“, die Bereitschaftspolizei, das THW aus Karlstadt und Marktheidenfeld, das Rote Kreuz, die ASB-Rettungshundestaffel und die Nachbarwehren aus Marienbrunn, Tiefenthal und Kreuzwertheim das Gelände verlassen haben, ist die Abbruchfirma Eckert aus Lauda-Königshofen angerückt. Sie und ihre Partner, die das Ausräumen und Entsorgen übernehmen, werden in den kommenden Wochen viel Arbeit haben. Am Montag ging es mit dem Abhängen der ersten Decken und dem Herausreißen der Böden los. Im Hof der Feuerwache füllen sich die ersten Container, bilden sich die ersten getrennten Haufen von Gipsplatten und Metall.
Wer dachte, dass eine Abrissbirne den Bau aus den 1970er Jahren platt machen würde, hat vom Abriss falsche Vorstellungen. „Erst kommt alles raus, was nicht mineralisch ist“, schildert Polier Michael Stein den Ablauf. Und auch dann sei noch kein Bagger dran.
Große Säcke für die Schadstoffe
In Schutzanzügen und mit Atemschutz müssten die Arbeiter dann zunächst die mit Asbestfasern versetzten Außenfassaden und das mit Faserplatten belegte Dach des Werkstattgebäudes abmontieren. Alles komme in spezielle Säcke und werde von der Entsorgungsfirma separat abgeholt – für jede Fraktion müsse ein Nachweis die Entsorgung dokumentieren. Wohl noch zwei Wochen, so schätzt Bauleiterin Simone Neckermann, wird es brauchen, bis der Bagger am ersten Gebäudeteil mit dem Knabbern beginnen wird.
Der Stadtrat hat den Abbruch und die Schadstoffsanierung der alten Feuerwache für 296 670,11 Euro vergeben. Mit der Firma Eckert wurde ein Unternehmen beauftragt, das sich in Marktheidenfeld auch schon an anderer Stelle bewährt hat – beim Abbruch der alten Druckerei Scheer.