Zehn Jahre ist es nun her, dass das Balleswäldchen am Beginn der Zehntbergstraße in ein kleines Aboretum umgewandelt wurde. Ein Arboretum ist eine Sammlung verschiedenartiger, oft auch exotischer Gehölze. Bürgermeisterin Anna Stolz pflanzte nun zu diesem Anlass einen Baum, genau genommen eine Mehlbeere.
Der Pflanzung wohnten ebenso Altbürgermeister Roland Metz und die Arnsteiner Stadträte unter ihnen Frank Julke bei, der sich seit 1998 für das etwa ein Hektar große Gelände des Balleswäldchen eingesetzt hat. „Vor zehn Jahren haben wir einen Mammutbaum gepflanzt, der bereits kräftig gewachsen ist. Jetzt ist es eine Mehlbeere, die wird mit den kommenden klimatischen Bedingungen mit Erderwärmung und Trockenperioden zurechtkommen“, sagte der Forstfachmann.
Bergahorn und Vogelbeere
Damals 1998 habe sein Mitfahrer Bernd Röll, mit dem er täglich zur Arbeit nach Würzburg fuhr, ihn gebeten, doch einmal eine Bestandsaufnahme der Anzahl der Baumarten im Balleswäldchen zu machen und sich das Ganze einmal anzuschauen. Damals bei seiner Erstbegehung hätten sie 17 Baumsorten wie Bergahorn, Vogelbeere, Robinie, Kornelkirsche oder den seltenen Blasenstrauch festgestellt.
Mit Revierförster Christoph Hamann und seinen Mitarbeitern wurde 2005 kräftig ausgelichtet und ein parkähnliches Gelände geschaffen. Bei der Gründung des Aboretums vor zehn Jahren seien weitere 17 Sorten hinzugekommen. Heute stehen 66 verschiedene Baumarten auf dem Gelände. Wege durchkreuzen es und laden zu einem Spaziergang ein. Günstig gelegen ist das Aboretum zudem: ringsum befinden sich Arnsteiner Siedlungsgebiete.
Stiftung von Max Balles
Die Stiftung des Geländes im Jahr 1906 – vor 110 Jahren – durch den Arnsteiner Bürger Max Balles beruhte bereits auf dem Bildungsgedanken. In Arnstein habe es damals eine sogenannte Präparantenschule, in der angehende Lehrer nach dem Abschluss der Volksschule zwei Jahre lang auf ihr Studium vorbereitet wurden, gegeben.
Diese Präparantenschüler hätten das Balleswäldchen gepflegt und in Natura so verschiedene Gehölz- und Pflanzensorten kennengelernt. Altbürgermeister Roland Metz konnte in passender Weise eine Anekdote hierzu zum Besten geben.
Beliebte Präparantenschüler
Die Präparantenschüler wären als Mieter von Zimmern in der Stadt sehr beliebt – und ebenso bei den jungen Arnsteinerinnen. Viele Ehen wurden während der zwei Jahre in der Präparatenschule gestiftet.
Momentan wird das Aboretum von der Stadt und einigen engagierten ehrenamtlichen Kräften gepflegt. Ihnen sagte die Bürgermeisterin ihren Dank. Baumspenden an das Aboretum seien ebenso über den Arnsteiner Verschönerungsverein möglich. Wer also eine neue Baumsorte ins Aboretum pflanzen möchte, kann dies nach Absprache gerne tun.