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Main-Spessart
Abholen erlaubt: Wie läuft es mit "Click & Collect" im Landkreis?
Seit Montag ist in Bayern der Abholservice "Click & Collect" wieder erlaubt. Wer in Main-Spessart bietet den Service an? Und wie viel bringt es den Gewerbetreibenden?
In der Buchhandlung Schöningh in Marktheidenfeld können bestellte Artikel nun offiziell abgeholt werden.
Foto: Lucia Lenzen | In der Buchhandlung Schöningh in Marktheidenfeld können bestellte Artikel nun offiziell abgeholt werden.
Björn Kohlhepp
,  Carolin Schulte
,  Lucia Lenzen
 und  Markus Rill
 |  aktualisiert: 21.02.2024 05:46 Uhr

Viele Einzelhändler und Gastronomen im Landkreis Main-Spessart bieten die seit Montag gestattete Möglichkeit von Bestellung und Abholung (Click & Collect oder Call & Collect) an, einige auch einen Lieferservice. Dafür gelten in Bayern einige Regeln: Mitarbeiter, Kunden und mögliche Begleitpersonen müssen FFP2-Masken tragen, die Ware darf nur in einem vereinbarten Zeitfenster und an einem eigens eingerichteten Abholschalter abgeholt werden. Abstand halten und Hygienekonzept verstehen sich von selbst.

Die eigentlichen Verkäufsräume müssen für "Normalkunden" geschlossen bleiben; wer einen Gewerbeschein vorweisen kann, darf Geschäfte mit Handwerkerbedarf, beispielsweise Baumärkte,  betreten. 

In Karlstadt beteiligen sich laut Stadtmarketingleiterin Susi Keller 40 Einzelhändler und Gastronomen mit Abholangeboten. Alle sind telefonisch erreichbar, viele nehmen Bestellungen auch per Whatsapp, Email, über die Webseite oder Facebook entgegen. Die komplette Liste (Stand Dienstagmittag) findet sich auf der Webseite karlstadt.info unter dem Menüpunkt "Stadtleben in Karlstadt".

Lohr: Für die Kunden ein netter Service, für die Händler mehr ein "Winken aus dem Dunkeln"

Auch viele Lohrer Händler nutzen die Chance, um Kontakt mit den Stammkunden zu halten. "Am Schaufenster des Ladens ist immerhin ein kleines bisschen Beratung möglich", freut sich Angelika Winkler, Vorsitzende der Werbegemeinschaft "Lohr macht Laune". Click & Collect sei für die Kunden ein netter Service, für die Händler jedoch mehr ein "Winken aus dem Dunkeln", eine Möglichkeit zu sagen: "Wir sind noch da!"

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Der Druck sei vor allem bei den Mode- und Schuhgeschäften groß. "Falls im Februar der Einzelhandel tatsächlich wieder öffnen sollte, kauft schließlich niemand mehr grobe Strickpullis oder Skikleidung", erklärt Winkler. Die Händler haben die Ware aber gekauft und bezahlt und können sie nicht an die Hersteller zurückgeben. 

Einnahmen durch abgeholte Waren könnten in dieser Situation nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sein, so Winklers Einschätzung. Auch Hilfsgelder seien noch nicht angekommen. "Woher soll ein Selbstständiger noch das Geld nehmen, um sich über Wasser zu halten?" Winkler ist besorgt, dass mancher Unternehmer deswegen bald seine Altersvorsorge auflösen könnte.

Gemünden: Zeitfenster zum Abholen oder nach Absprache

Auch in Gemünden setzt man auf Bestellung und Abholung. Helena Neuf vom Stadtmarketing-Verein Gemünden sagt: "Die Geschäfte, die nicht öffnen durften, haben schon vorher zum Beispiel einen Lieferdienst angeboten." Jetzt könne man anrufen oder im Internet bestellen. "Man kriegt dann ein Zeitfenster zum Abholen oder es ist nach Absprache möglich." Wichtig, so Neuf: Kunden müssen hierbei eine FFP2-Maske tragen. Was nicht gehe, sei, einfach in den Laden zu gehen und zu sagen, man wolle dies und jenes, etwa weil man es gerade im Schaufenster ausgesucht habe.

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Marktheidenfeld: Click & Collect macht zumindest ein bisschen Hoffnung

"Ich gehe von mindestens 20 bis 25 Geschäften aus, die in Marktheidenfeld bei Click&Collect mitmachen", sagt Géraldine Barrois, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Marktheidenfeld. Nachgefragt bei den Mitgliedern der Werbegemeinschaft bestätigten ihr das Schuhhaus Leininger, die Wäscheboutique, die Modebar, die Buchhandlung Schöningh, Bürobedarf Albert, die Gärtnerei Hamberger, Betten Emmerich und die Firma Rist Textil einen Abholservice nach Bestellung per Telefon oder Email. Esprit und Cecil haben einen Online-Shop mit Lieferservice.

Auch bei den Bauzentren Kuhn, Gebhardt und Hagebaumarkt sowie dem Sonderpreis-Baumarkt kann bestellt und abgeholt werden. Die Trendgalerie ist vormittags von 10 bis 12 Uhr nach Terminvereinbarung für Reparaturen da. Eine Internet-Seite mit einer Übersicht der Geschäfte gibt es bisher nicht. "Aber meist bekommt man über die Homepage der Geschäfte Informationen, über die Internetseite von marktheidenfeld-live oder auch über die Werbegemeinschaft", so Barrois. 

Dass es nun offiziell erlaubt sei, Waren abzuholen, mache den Händlern zumindest ein bisschen Hoffnung und man fühle sich nicht ganz so abgeschrieben, schildert die Vorsitzende. "Die Untätigkeit ist schlimm, von daher ist es gut, wenn irgendetwas  zu tun ist." 

 
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