
Blaues Licht erfüllt den Raum, als Autor Thomas Thiemeyer die Bühne betritt. Hinter ihm ist eine hochmoderne Recycling-Anlage zu sehen, links daneben ein Regalgestell mit Autoreifen, Motoren und anderen Dingen, die man in einer Fabrikhalle erwarten würde. Das ungewöhnliche Ambiente ist typisch für die Veranstaltungsreihe „LesArt“. Diesmal fand die Lesung in der Montagehalle der Karlstadter Recycling-Firma Untha statt. Thiemeyer las aus seinem Roman „Evolution – die Stadt der Überlebenden“, Zuhörer waren die Schüler der neunten Klassen der Realschule, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.
Thiemeyer gelang es demnach sofort, die junge Zuhörerschaft mit seiner wirkungsvollen Stimme zu fesseln. In dem Abenteuerroman geht es um zwei Jugendliche, die im Rahmen eines Austauschprogramms in die USA reisen. Während des Fluges werden alle Insassen für etwa zwei Stunden ohnmächtig. Nach einer Notlandung in Denver wird für alle schnell klar, dass es die Welt, wie sie alle kennen, nicht mehr gibt. Die Schüler geraten in diverse Abenteuer und müssen sich mit Naturgewalten auseinandersetzen.
Handlung spielt oft an exotischen Orten
Thiemeyer sagt, dass seine Bücher im weitesten Sinn immer Abenteuerbücher sind. Hinzu kommen exotische Orte und neue wissenschaftliche Erkenntnisse, diese Kombination habe ihn schon immer fasziniert. Bevor er zum „echten“ Autor wurde, arbeitete er nach einem Kunst- und Geologiestudium in Köln zunächst zehn Jahre als Illustrator. Jetzt könne er beiden Leidenschaften nachgehen: Malen und Schreiben. Viele seiner Bücher wurden von ihm selbst illustriert.
Im Anschluss an die Lesung stellte sich Thomas Thiemeyer den Fragen der Anwesenden, so die Mitteilung weiter. Er selbst habe zum Beispiel immer gerne Comics gelesen und sei kein wirklicher Bücherwurm gewesen. Ob er seine Söhne als Testleser „missbraucht“ habe? Das bejahte Thiemeyer schmunzelnd und bekannte ehrlich, dass er stolz darauf sei, dass die Bücher zwar zu Ende gelesen wurden, das Gesamturteil aber nicht immer positiv ausfiel. Er finde es allerdings interessant, wie unterschiedlich seine Bücher gelesen würden. Während ihn stets das Abenteuer und die Spannung beschäftigten, interessiere sich seine Frau vornehmlich für die Psychologie der Figuren und sei ihm diesbezüglich ein nützlicher Ratgeber.
Untha-Hausherr Peter Heßler, der neben seinem Geschäftspartner Thomas Gundersdorf als Sponsor tätig ist, freute sich, mit seiner Firma den außergewöhnlichen Rahmen für die Lesung geben zu dürfen.