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Ab Partenstein und Frammersbach: Mit dem Bus von Main-Spessart nach Bad Orb und Bad Soden-Salmünster
Ein Bus soll kommen, der Bad Soden-Salmünster, Bad Orb und Flörsbachtal in Hessen mit dem bayerischen Frammersbach und Partenstein verbindet.
Foto: Sebastian Wiegand/RVMK | Ein Bus soll kommen, der Bad Soden-Salmünster, Bad Orb und Flörsbachtal in Hessen mit dem bayerischen Frammersbach und Partenstein verbindet.
Bearbeitet von Monika Büdel Bearbeitet von Monika Büdel
 |  aktualisiert: 01.11.2024 02:42 Uhr

Es wird im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zwischen Bad Soden-Salmünster/Bad Orb und Partenstein mindestens sieben neue Busverbindungen in beide Richtungen geben. Start der Linie MKK 86 ist der 15. Dezember. Die Busse verkehren montags bis freitags im Zwei-Stundentakt mit zusätzlichem Angebot am Morgen. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen fährt er im Vier-Stundentakt.

Bei entsprechender Nutzung und Finanzierbarkeit besteht laut Ausschreibung die Möglichkeit, ab 14. Dezember 2025 auch am Wochenende den Zwei-Stundentakt einzuführen. Das teilte Anja Preuß, Prokuristin der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig mbH auf Anfrage der Redaktion mit.

Diese Busverbindung kommt zustande, obwohl hier zwei Bundesländer befahren werden und zwei Landkreise nebst zwei Verkehrsverbünden eine gemeinsame Linie finden mussten. Derartige Grenzen stellen oft eine Hürde im ÖPNV dar. Der Kreistag Main-Spessart hat am Montag die finanziellen Mittel von 120.000 Euro für den im Main-Spessart-Kreis verlaufenden Streckenanteil für das erste Betriebsjahr freigegeben. Die MKK 86 lässt sich mit vielen Zugverbindungen und der Main-Spessart-Buslinie 652 Heigenbrücken – Lohr via Frammersbach und umgekehrt kombinieren.

Verbesserung für Tourismus

Für den aktuellen Nahverkehrsplan des Main-Kinzig-Kreises war die Busverbindung mit Blick auf den Tourismus angestrebt worden. Die Kurstädte Bad Soden-Salmünster und Bad Orb sollten an den nächstgelegenen bayerischen Bahnhof angebunden werden. Der ist der in Partenstein. Profitieren werden davon Menschen entlang der kompletten Buslinie vom Jossgrund bis ins Lohrtal. Berufspendler beispielsweise aus Lohrhaupten können nun mit dem Bus bis Partenstein an den Bahnhof fahren und von dort aus nach Lohr beziehungsweise bis nach Würzburg oder nach Aschaffenburg und Frankfurt. Das bedeutet in vielen Fällen eine deutliche Zeitersparnis.

Zusätzliche Busse am Morgen

Die Busse kommen laut Ausschreibungsfahrplan, den wir auf Anfrage vom Landratsamt Main-Spessart erhielten, zur 30. Minute am Bahnhof in Partenstein an. Die meisten Züge Richtung Würzburg fahren zur 38. Minute ab. Die Linie MKK 86 fährt alle zwei Stunden plus kürzerem Takt am frühen Morgen: Lohrhaupten Post ab 4.57 Uhr, Frammersbach Rathaus 5.10 Uhr, Partenstein Bahnhof 5.20 Uhr.

Die Regionalbahn 55 verlässt fahrplanmäßig Partenstein um 5.25 Uhr und erreicht Würzburg um 6.16 Uhr. Das heißt, man ist in einer Stunde 19 Minuten von Lohrhaupten in Würzburg. Abfahrt Richtung Frankfurt über Aschaffenburg ist um 5.35 Uhr. Möglich ist auch, in Frammersbach oder Partenstein in die Main-Spessart-Buslinie 652 umzusteigen, um so zum Zentralen Busbahnhof (Zob) in Lohr zu kommen (Ankunft 5.42).

Verbindung nach Frammersbach

Die nächsten Busse, ab Lohrhaupten sind um 6.07 und 7.07 Uhr vorgesehen. Geplante Ankunft am Bahnhof Partenstein um 6.30 beziehungsweise 7.30 Uhr. Abfahrt der nächsten RE 55 Richtung Würzburg ist um 6.35 Uhr beziehungsweise 7.38 Uhr. Der Bus hält an den üblichen Haltestellen entlang der Strecke. Ab 7.07 Uhr beginnt – Haltestelle Lohrhaupten Rathaus – der Zwei-Stunden-Takt bis 21.07 Uhr. Der erste Bus am Tag von Bad Soden-Salmünster startet um 7.56 Uhr, der letzte um 19.56. Jeweils 38 Minuten später ist er an der Therme Bad Orb.

Für Radfahrer und Wanderer

In die Gegenrichtung fährt die MKK 86 in Partenstein am Bahnhof jeweils zur 35. Minute ab. Zum ersten Mal (Montag bis Freitag) um 5.35 Uhr bis Lohrhaupten, ab 7.35 Uhr bis Bad Soden-Salmünster im Zwei-Stunden-Takt. Die letzte Verbindung, Abfahrt 21.35 Uhr in Partenstein, endet in Bad Orb.

Die neuen Möglichkeiten dürften nicht nur für Pendler interessant sein. Von Lohrhaupten aus ist Frammersbach der nächste Ort mit Einkaufsmärkten, die alle in der Nähe von Haltestellen liegen. Etliche kommen auch zu Arztbesuchen und zur Apotheke. Neue Perspektiven ergeben sich durch die MKK 86 für Wanderer. Bislang war bei grenzüberschreitenden Touren beispielsweise von Lohr nach Lohrhaupten der direkte Rückweg mit dem Bus nicht möglich, obwohl zwischen dem hessischen Lohrhaupten und dem bayerischen Frammersbach nur acht Kilometer liegen. Hier müsste man bis 15. Dezember noch zeitaufwendige mit Bus und Bahn via Gelnhausen und Hanau zurück nach Lohr oder Partenstein fahren. Oder umgekehrt.

In Kombination mit der Regionalbahn oder der Buslinie 652 eröffnet sich aus Richtung Lohr, Partenstein und Frammersbach beispielsweise der Besuch der Therme in Bad Orb mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie Preuß von der KVG mitteilt, ist zur Stärkung des Fahrradtourismus zudem geplant, die neue Buslinie ab 2025 von Mai bis Oktober mit Bussen mit Fahrradheckträgern zu betreiben. Das verbessert die Erreichbarkeit des Spessarts für den Fahrradtourismus.

Auf das neue Angebot hat der Frammersbacher Bürgermeister Christian Holzemer in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderates am Montagabend hingewiesen. Im Telefongespräch teilte er mit, dass er bereits anfragen von einem Hotelbetreiber im Ort hatte, für dessen Gäste das Angebot interessant sein könnte.

Auch Partensteins Bürgermeister Stephan Amend begrüßte auf Anfrage der Redaktion die neuen Busverbindungen. Er hofft, dass auf ähnliche Weise auch ein weiteres Problem gelöst wird: Der Übergang vom Verkehrsverbund VVW, zu dem der Landkreis Main-Spessart gehört, und dem Verkehrsverbund Bayerischer Untermain. Das Tarifsystem wechselt ab Wiesthal – der Grenze zwischen den beiden Verkehrsverbünden.

Am Wochenende längerer Takt

Auf eine Verbesserung hoffen auch die Menschen in Marktheidenfeld und den Gemeinden auf der Höhe Richtung Aschaffenburg. Hier wären ebenfalls landkreis- beziehungsweise verkehrsverbundsübergreifende Lösungen nötig, um die Verbindung nach Aschaffenburg zu verbessern.

Bei einer Nachfrage im Mai vorigen Jahres hieß es bei der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig mbH (KVG) hinsichtlich der MKK 86 noch, die Erfahrung aus vergleichbaren Projekten zeige, dass es bis zur Verwirklichung zwei bis drei Jahre dauern könne. Vorausgesetzt, es bestehe Einigkeit bei den Beteiligten bis hin zur Finanzierung. Das teilten damals deren Geschäftsführer Rüdiger Krenkel und Roberto Kappen, Leiter des Bereichs Planung, mit. Bei der MKK 86 ging es jetzt schneller.

 
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