Die schlechte Auftragslage der Lohrer Bosch Rexroth AG führt dazu, dass das Unternehmen die Kurzarbeit zum 1. Januar nochmals ausweitet. Zusätzlich zu den schon jetzt rund 400 Mitarbeitern, wird dann für weitere rund 220 Kurzarbeit angemeldet.
Das sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Friedrich am Freitagnachmittag. Die zunächst auf ein halbes Jahr befristete Vereinbarung zwischen Arbeitnehmervertretung und Geschäftsführung sei in dieser Woche getroffen worden. Die Rexroth-Pressestelle bestätigte die Ausweitung. Sie schweigt jedoch traditionell zu Zahlen dazu.
620 von 3200 in Kurzarbeit
Von den rund 3200 Mitarbeitern des Rexroth-Stammwerkes wären somit ab Januar 620 in Kurzarbeit. Während der Krise vor zehn Jahren sei die Zahl mit knapp 3000 deutlich höher gewesen, so Friedrich. Die Geschäftsführung habe jedoch bereits die Absicht formuliert, die Kurzarbeit im Februar 2020 weiter auszudehnen.
Für Rexroth Guss laufen derzeit noch Gespräche zur Absenkung der Arbeitszeit ab 1. Januar von 35 auf 31,5 Stunden. Davon betroffen wären rund 200 Mitarbeiter, und zwar die, die nicht zu jenen rund 280 in der Gießerei gehören, die seit Oktober in Kurzarbeit sind.
Ebenfalls in dieser Woche fanden die ersten Gespräche zwischen Gesamtbetriebsrat und Geschäftsführung über den von Rexroth angekündigten Abbau von weltweit 640 Stellen bis Ende 2021 statt. Konkrete Neuigkeiten gebe es jedoch noch nicht, so Friedrich. Derzeit gehe es noch darum, dass das Unternehmen seine Abbaupläne gegenüber den Arbeitnehmervertretern begründe. Im neuen Jahr werde es weitere Gesprächstermine geben.
Noch keine Zahl zu Lohr
Von den 640 Stellen sollen 230 in Deutschland entfallen. Dazu, wie viele Arbeitsplätze in Lohr betroffen wären, machen sowohl das Unternehmen als auch der Betriebsrat derzeit keine Angaben. Friedrich sagt, dass sich der Betriebsrat die für den Abbau in Lohr vorgesehene Größenordnungen aus den Angaben des Unternehmens zwar ableiten könne. Das Aussprechen der Zahl sei jedoch Aufgabe derjenigen, die sie beschlossen hätten.